17.12.2020 11:00 | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie | Bau- und Immobiliennachrichten
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Bauunternehmen schauen verhalten positiv nach vorne. / Null-Wachstum für 2021 erwartet.
Berlin (ots) - "Wir haben die Herausforderungen durch die Corona-Krise gut gemeistert. Das ist nicht zuletzt den großen Anstrengungen unserer Firmen und Mitarbeiter geschuldet. Während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in den ersten drei Quartalen preisbereinigt um 5,8 % zurückging, legte sie im Baugewerbe real um 2,0 % zu." Dieses Fazit für das Corona-Jahr 2020 zogen die beiden Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Peter Hübner und Reinhard Quast, anlässlich der Jahrespressekonferenz der beiden Bauspitzenverbände.
Während die Gesamtzahl der Erwerbstätigen von Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,8 % sank, konnte das Baugewerbe im gleichen Zeitraum eine Zunahme von 1 % verzeichnen. D.h.: Die Bauwirtschaft hat - wie bereits in den Vorjahren - auch 2020 die Gesamtkonjunktur gestützt.
Die Bauspitzenverbände gehen in ihrer gemeinsamen Prognose davon aus, dass die baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe im laufenden Jahr nominal um 3,0 % zulegen werden. Bei einer erwarteten Preissteigerung von 2,5 % verbleibt damit noch ein leichtes reales Plus von 0,5 %. Für 2021 erwartet die Branche eine nominale Stagnation der baugewerblichen Umsätze auf dem Niveau des Jahres 2020, unter Berücksichtigung der Preise ergibt sich damit ein reales Minus von 2 %.
Der Wohnungsbau dürfte am besten durch die Corona-Krise kommen und im laufenden Jahr ein nominales Umsatzwachstum von 4 % erreichen, das im kommenden Jahr mit 3 % nur geringfügig niedriger ausfallen dürfte. Mit einem Umsatz von 52,6 Mrd. Euro wird der Wohnungsbau auch 2021 die wichtigste Bausparte bleiben. "Der Druck auf die Wohnungs-märkte in den Ballungsgebieten hat sich nicht abgeschwächt. Aufgrund des durch Corona gestärkten Trends zum Homeoffice scheint eine eigene Immobilie noch erstrebenswerter. Hinzu kommt, dass die Haupttriebfeder der Wohnungsbauaktivitäten in den vergangenen Jahren, nämlich das äußerst niedrige Zinsniveau, auch weiterhin Bestand haben wird. Die Attraktivität von Investitionen im Wohnungsbau bleibt also ungebrochen", erläuterte HDB-Präsident Hübner die Hintergründe zum Wohnungsbau.
In den Jahren 2020 und 2021 wird der Bau für gewerbliche Investoren am deutlichsten unter den Folgen der Corona-Krise leiden. Hier sprechen die Vorlaufindikatoren eine klare Sprache. Der schwache Wirtschaftshochbau wird dazu führen, dass die Umsätze im Wirtschaftsbau 2020 nominal nur um 1,0 % zulegen und im kommenden Jahr um 2,0 % zurückgehen werden. Das Volumen wird 2021 bei 48,7 Mrd. Euro liegen. "Die großen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes erwarten für das laufende Jahr einen Umsatzrückgang, der bis zu 15 % erreichen soll. Noch stärker betroffen sind viele Dienstleistungsbereiche, die auf direkten Kundenkontakt angewiesen sind. Ihre Investitionsfähigkeit und -bereitschaft hat einen starken Dämpfer erlitten, der sich vermutlich vor allem im kommenden Jahr zeigen wird", so ZDB-Präsident Quast. "Der Wirtschaftstiefbau, der sich auf die Investitionstätigkeit der Ver- und Entsorgungsunternehmen, den Breitbandausbau sowie die Investitionen der DB AG stützt, stabilisiert den Wirtschaftsbau.
Für die Umsatzentwicklung im öffentlichen Bau erwarten die Verbände im laufenden Jahr noch ein ansehnliches Plus von nominal 3,0 %, das sich allerdings 2021 in ein Minus von 2,0 % umkehren wird. Das Umsatzvolumen in dieser Sparte wird im nächsten Jahr voraus-sichtlich 29,5 Mrd. Euro erreichen, wobei der öffentliche Hochbau besser durch die Krise kommen dürfte als der Tiefbau. "Wir appellieren an die öffentliche Hand, ihre Investitionen weiterhin mindestens beizubehalten und mehr in die Infrastruktur zu investieren. Denn wir befürchten aus leidvoller Erfahrung, dass Investitionen auf den Prüfstand gestellt werden, wenn nach der Pandemie gespart werden muss", so die Forderung von Hübner.
Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe hat sich 2020 im Jahresdurchschnitt noch einmal um 10.000 auf 880.000 erhöht. Verglichen mit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 sind die Personalkapazitäten um immerhin ein Viertel ausgebaut worden. Und auch für 2021 gehen die Präsidenten der beiden Bauspitzenverbände weiter von einem leichten Beschäftigungsaufbau um etwa 5.000 Personen aus. Hinzu kommt, dass die Unternehmen ausbilden: 14.146 junge Menschen begannen in diesem Herbst ihre Ausbildung in einem Bauunternehmen. "Dies sind 3,4 % mehr als im Vorjahr und damit die höchste Anzahl an Auszubildenden seit über 15 Jahren. Insgesamt werden in der Bauwirtschaft derzeit 41.307 junge Menschen ausgebildet - auch das ist ein neuer Höchststand seit 2002", erläuterte Quast.
Die Presseunterlagen der heutigen PK finden Sie unter: https://www.bauindustrie.de/presse/pressemappen/jahresabschluss-pk/
Pressekontakt:
Inga Stein-Barthelmes
Bereichsleiterin Politik und Kommunikation
Tel. 030 21286-229 / E-Mail: inga.steinbarthelmes@bauindustrie.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/24058/4793694
OTS: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, übermittelt durch news aktuell
Während die Gesamtzahl der Erwerbstätigen von Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,8 % sank, konnte das Baugewerbe im gleichen Zeitraum eine Zunahme von 1 % verzeichnen. D.h.: Die Bauwirtschaft hat - wie bereits in den Vorjahren - auch 2020 die Gesamtkonjunktur gestützt.
Die Bauspitzenverbände gehen in ihrer gemeinsamen Prognose davon aus, dass die baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe im laufenden Jahr nominal um 3,0 % zulegen werden. Bei einer erwarteten Preissteigerung von 2,5 % verbleibt damit noch ein leichtes reales Plus von 0,5 %. Für 2021 erwartet die Branche eine nominale Stagnation der baugewerblichen Umsätze auf dem Niveau des Jahres 2020, unter Berücksichtigung der Preise ergibt sich damit ein reales Minus von 2 %.
Der Wohnungsbau dürfte am besten durch die Corona-Krise kommen und im laufenden Jahr ein nominales Umsatzwachstum von 4 % erreichen, das im kommenden Jahr mit 3 % nur geringfügig niedriger ausfallen dürfte. Mit einem Umsatz von 52,6 Mrd. Euro wird der Wohnungsbau auch 2021 die wichtigste Bausparte bleiben. "Der Druck auf die Wohnungs-märkte in den Ballungsgebieten hat sich nicht abgeschwächt. Aufgrund des durch Corona gestärkten Trends zum Homeoffice scheint eine eigene Immobilie noch erstrebenswerter. Hinzu kommt, dass die Haupttriebfeder der Wohnungsbauaktivitäten in den vergangenen Jahren, nämlich das äußerst niedrige Zinsniveau, auch weiterhin Bestand haben wird. Die Attraktivität von Investitionen im Wohnungsbau bleibt also ungebrochen", erläuterte HDB-Präsident Hübner die Hintergründe zum Wohnungsbau.
In den Jahren 2020 und 2021 wird der Bau für gewerbliche Investoren am deutlichsten unter den Folgen der Corona-Krise leiden. Hier sprechen die Vorlaufindikatoren eine klare Sprache. Der schwache Wirtschaftshochbau wird dazu führen, dass die Umsätze im Wirtschaftsbau 2020 nominal nur um 1,0 % zulegen und im kommenden Jahr um 2,0 % zurückgehen werden. Das Volumen wird 2021 bei 48,7 Mrd. Euro liegen. "Die großen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes erwarten für das laufende Jahr einen Umsatzrückgang, der bis zu 15 % erreichen soll. Noch stärker betroffen sind viele Dienstleistungsbereiche, die auf direkten Kundenkontakt angewiesen sind. Ihre Investitionsfähigkeit und -bereitschaft hat einen starken Dämpfer erlitten, der sich vermutlich vor allem im kommenden Jahr zeigen wird", so ZDB-Präsident Quast. "Der Wirtschaftstiefbau, der sich auf die Investitionstätigkeit der Ver- und Entsorgungsunternehmen, den Breitbandausbau sowie die Investitionen der DB AG stützt, stabilisiert den Wirtschaftsbau.
Für die Umsatzentwicklung im öffentlichen Bau erwarten die Verbände im laufenden Jahr noch ein ansehnliches Plus von nominal 3,0 %, das sich allerdings 2021 in ein Minus von 2,0 % umkehren wird. Das Umsatzvolumen in dieser Sparte wird im nächsten Jahr voraus-sichtlich 29,5 Mrd. Euro erreichen, wobei der öffentliche Hochbau besser durch die Krise kommen dürfte als der Tiefbau. "Wir appellieren an die öffentliche Hand, ihre Investitionen weiterhin mindestens beizubehalten und mehr in die Infrastruktur zu investieren. Denn wir befürchten aus leidvoller Erfahrung, dass Investitionen auf den Prüfstand gestellt werden, wenn nach der Pandemie gespart werden muss", so die Forderung von Hübner.
Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe hat sich 2020 im Jahresdurchschnitt noch einmal um 10.000 auf 880.000 erhöht. Verglichen mit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 sind die Personalkapazitäten um immerhin ein Viertel ausgebaut worden. Und auch für 2021 gehen die Präsidenten der beiden Bauspitzenverbände weiter von einem leichten Beschäftigungsaufbau um etwa 5.000 Personen aus. Hinzu kommt, dass die Unternehmen ausbilden: 14.146 junge Menschen begannen in diesem Herbst ihre Ausbildung in einem Bauunternehmen. "Dies sind 3,4 % mehr als im Vorjahr und damit die höchste Anzahl an Auszubildenden seit über 15 Jahren. Insgesamt werden in der Bauwirtschaft derzeit 41.307 junge Menschen ausgebildet - auch das ist ein neuer Höchststand seit 2002", erläuterte Quast.
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