08.09.2022 11:49 | Bundesvereinigung Bauwirtschaft | Bau- und Immobiliennachrichten
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Bauwirtschaft erwartet Umsatzrückgang in 2022 von real 2 %
Berlin (ots) -
"Die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft erwarten im Jahresverlauf 2022 insgesamt eine Umsatzentwicklung real, die unterhalb des Vorjahres bei minus einem bis minus zwei Prozent liegt. Stützend wirkt die Nachfrage im Sanierungsbereich, der Neubau verliert an Fahrt. Insgesamt bleiben Bautätigkeit und Umsatz damit noch auf hohem Niveau." Mit diesen Worten schätzt der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Marcus Nachbauer, die Lage der deutschen Bau- und Ausbauwirtschaft mit ihren rund 370.000 Mitgliedsbetrieben ein.
Der Rückgang der Auftragseingänge sowie der Abbau der Auftragsbestände weisen auf eine rückläufige Neubautätigkeit in 2023 hin. Die gegenwärtigen Förderbedingungen sowie die hohe Inflationsrate lassen vermuten, dass der Sanierungsbereich die Umsatzverluste im Neubau nicht ausgleichen kann.
Nachbauer weiter: "Aus heutiger Sicht rechnen wir mit Blick auf die Frühindikatoren in 2023 nicht mit einem real höheren Umsatzniveau als in 2022." Einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht Nachbauer dennoch: "Sollten sich die Prozesse zur Beschaffung von Material sowie die Preisentwicklung ein Stückweit stabilisieren und die Inflationsrate deutlich nachgeben, ist Aufwärtspotential gegeben. Denn die Investitionsbedarfe im Wohnungsbau und der Infrastruktur bleiben hoch, die angestrebte Klima- und Energiewende hat großes Potential für den Sanierungsbereich. Bauaufgaben gibt es zuhauf."
Nachbauer weist vor allem darauf hin, dass die Baustoffbeschaffung wie auch die Preisentwicklung nach wie vor die Bau- und Ausbauunternehmen vor große Probleme stelle. "Just in time - wie wir es in der Vor-Corona-Zeit kannten - findet nicht mehr statt."
Hinzu kommt das historisch hohe Preisniveau der Baumaterialien: "Der Index der Erzeugerpreise für Betonstahl liegt um 23 % über dem bereits hohen Vorjahresniveau. Auch Dämmstoffe haben um über 30 % und mineralische Baustoffe um 10 % bis 20 % zugelegt. Das wirkt sich zwangsläufig auf die Verkaufspreise für Bauleistungen aus. So ist der Preisindex für Bauleistungen für Wohnungsneubauten um 16 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen," erläutert Nachbauer die Situation.
Diese Preisentwicklung schlägt sich in der rückläufigen Baunachfrage nieder. Von privaten Häuslebauern über die Wirtschaft bis zu den Kommunen: "Die Investitionsbudgets der Auftraggeber für Maßnahmen im Wohnungsbau, im Gewerbebau und der Infrastruktur reichen schlicht nicht mehr aus," so Nachbauer.
Damit geraten auch die Ziele der Bundesregierung, wie der Bau von 400.000 Wohnungen im Jahr und der Abbau des Investitionsstaus bei der Infrastruktur in Gefahr.
Nachbauer fordert daher dringend ein Moratorium zur Einfrierung / Absenkung der hohen Energie- und Gaspreise. "Nur so kann die galoppierende Preisentwicklung bei Baustoffen und nachfolgend bei den Preisen für Bauleistungen aufgehalten werden. Dies ist mittlerweile auch eine existenzielle Frage, um die wettbewerbsfähige Produktion von Baustoffen in Deutschland abzusichern. Nur mit diesen Kapazitäten werden wir der Anfälligkeit von internationalen Lieferketten dauerhaft begegnen können."
Darüber hinaus erinnert Nachbauer daran, dass die Rahmenbedingungen für Investitionen klar, langfristig und verlässlich sein müssten, und für die Förderbedingungen gelte darüber hinaus: "Sie müssen auskömmlich sein und tatsächlich Anreize setzen."
Schlussendlich fordert Nachbau die die öffentliche Hand als Auftraggeber auf, Bauaufträge zu vergeben, um die Baukonjunktur zu stabilisieren. "Das derzeit schon erkennbare zögerliche Verhalten der öffentlichen Auftraggeber ist kontraproduktiv; es führt zudem dazu, dass sich der öffentliche Investitionsrückstau von über 150 Mrd. Euro weiter vergrößert."
Weitere Informationen finden Sie auf: www.bv-bauwirtschaft.de
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung Bauwirtschaft
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de
Original-Content von: Bundesvereinigung Bauwirtschaft, übermittelt durch news aktuell
"Die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft erwarten im Jahresverlauf 2022 insgesamt eine Umsatzentwicklung real, die unterhalb des Vorjahres bei minus einem bis minus zwei Prozent liegt. Stützend wirkt die Nachfrage im Sanierungsbereich, der Neubau verliert an Fahrt. Insgesamt bleiben Bautätigkeit und Umsatz damit noch auf hohem Niveau." Mit diesen Worten schätzt der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Marcus Nachbauer, die Lage der deutschen Bau- und Ausbauwirtschaft mit ihren rund 370.000 Mitgliedsbetrieben ein.
Der Rückgang der Auftragseingänge sowie der Abbau der Auftragsbestände weisen auf eine rückläufige Neubautätigkeit in 2023 hin. Die gegenwärtigen Förderbedingungen sowie die hohe Inflationsrate lassen vermuten, dass der Sanierungsbereich die Umsatzverluste im Neubau nicht ausgleichen kann.
Nachbauer weiter: "Aus heutiger Sicht rechnen wir mit Blick auf die Frühindikatoren in 2023 nicht mit einem real höheren Umsatzniveau als in 2022." Einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht Nachbauer dennoch: "Sollten sich die Prozesse zur Beschaffung von Material sowie die Preisentwicklung ein Stückweit stabilisieren und die Inflationsrate deutlich nachgeben, ist Aufwärtspotential gegeben. Denn die Investitionsbedarfe im Wohnungsbau und der Infrastruktur bleiben hoch, die angestrebte Klima- und Energiewende hat großes Potential für den Sanierungsbereich. Bauaufgaben gibt es zuhauf."
Nachbauer weist vor allem darauf hin, dass die Baustoffbeschaffung wie auch die Preisentwicklung nach wie vor die Bau- und Ausbauunternehmen vor große Probleme stelle. "Just in time - wie wir es in der Vor-Corona-Zeit kannten - findet nicht mehr statt."
Hinzu kommt das historisch hohe Preisniveau der Baumaterialien: "Der Index der Erzeugerpreise für Betonstahl liegt um 23 % über dem bereits hohen Vorjahresniveau. Auch Dämmstoffe haben um über 30 % und mineralische Baustoffe um 10 % bis 20 % zugelegt. Das wirkt sich zwangsläufig auf die Verkaufspreise für Bauleistungen aus. So ist der Preisindex für Bauleistungen für Wohnungsneubauten um 16 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen," erläutert Nachbauer die Situation.
Diese Preisentwicklung schlägt sich in der rückläufigen Baunachfrage nieder. Von privaten Häuslebauern über die Wirtschaft bis zu den Kommunen: "Die Investitionsbudgets der Auftraggeber für Maßnahmen im Wohnungsbau, im Gewerbebau und der Infrastruktur reichen schlicht nicht mehr aus," so Nachbauer.
Damit geraten auch die Ziele der Bundesregierung, wie der Bau von 400.000 Wohnungen im Jahr und der Abbau des Investitionsstaus bei der Infrastruktur in Gefahr.
Nachbauer fordert daher dringend ein Moratorium zur Einfrierung / Absenkung der hohen Energie- und Gaspreise. "Nur so kann die galoppierende Preisentwicklung bei Baustoffen und nachfolgend bei den Preisen für Bauleistungen aufgehalten werden. Dies ist mittlerweile auch eine existenzielle Frage, um die wettbewerbsfähige Produktion von Baustoffen in Deutschland abzusichern. Nur mit diesen Kapazitäten werden wir der Anfälligkeit von internationalen Lieferketten dauerhaft begegnen können."
Darüber hinaus erinnert Nachbauer daran, dass die Rahmenbedingungen für Investitionen klar, langfristig und verlässlich sein müssten, und für die Förderbedingungen gelte darüber hinaus: "Sie müssen auskömmlich sein und tatsächlich Anreize setzen."
Schlussendlich fordert Nachbau die die öffentliche Hand als Auftraggeber auf, Bauaufträge zu vergeben, um die Baukonjunktur zu stabilisieren. "Das derzeit schon erkennbare zögerliche Verhalten der öffentlichen Auftraggeber ist kontraproduktiv; es führt zudem dazu, dass sich der öffentliche Investitionsrückstau von über 150 Mrd. Euro weiter vergrößert."
Weitere Informationen finden Sie auf: www.bv-bauwirtschaft.de
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung Bauwirtschaft
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de
Original-Content von: Bundesvereinigung Bauwirtschaft, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Presseartikel schreiben
Möchten Sie auch eine Pressemitteilung oder interessanten Artikel zum Thema Bau- und Immobiliennachrichten schreiben? Bei uns können Sie Ihre Mitteilungen kostenfrei veröffentlichen!
Info's für AutorenArtikel suchen
Das könnte Sie auch interessieren
Wohnungsneubau braucht politisches Bekenntnis / Baugenehmigungen im August um 9 Prozent im Minus: Kosten und Unsicherheiten bremsen Wohnungsneubau weiter aus
Berlin (ots) - Die Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen sind im August um 9,4 Prozent, in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 3,0 Prozent gesunken. "Die weiterhin rückläufigen Gen...Artikel lesenBaugewerbe: Preisentwicklung für Bauleistungen drückt auf die Nachfrage
Berlin (ots) - Nach den heute veröffentlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Juni real um ca. 13 % gegenüber dem Vorjahreswert nachgegeben. Bes...Artikel lesen"Beunruhigende Entwicklung": Preisspirale am Bau drückt die Baukonjunktur
Berlin (ots) - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Ba...Artikel lesenBauhauptgewerbe hält hohe Dynamik zu Beginn des zweiten Quartals
Berlin (ots) - Das Bauhauptgewerbe ist sehr dynamisch in das zweite Quartal gestartet. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes haben die Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im April kn...Artikel lesenBVR: Wohnimmobilienpreise werden 2019 um 5,5 Prozent steigen / Wohnungsbau statt Mietpreisdeckel
Berlin (ots) - Nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) tragen Mietpreisdeckel nicht zur nachhaltigen Verbesserung der Wohnraumsituation bei. "Mietpreis...Artikel lesenMeistgelesen
- Dachboden ausbauen - mehr Raum schaffen
- Ökohaus, Tiny House und Co.: Studie zeigt Trend zu nachhaltigen und alternativen Wohnformen (FOTO)
- 80 Großstädte im 5-Jahresvergleich: Mieten in Berlin um 42 Prozent hoch, in München um 24 Prozent
- BRIMO und DU: Einzigartiges Businessmodell für Makler und Immobilienunternehmer
- Anti-Glare-Beschichtung für Solarmodule