28.06.2022 10:32 | ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe | Bau- und Immobiliennachrichten
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Emissionshandel - Baugewerbe plädiert: Transformation darf nicht zu Lasten der Betriebe gehen
Berlin (ots) -
Bis 2030 will die EU ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent reduzieren. Um das zu erreichen, verhandelt Brüssel das umfangreiche Fit-für-55 Gesetzgebungspaket. Die Mitgliedsstaaten stimmen in dieser Woche über Allgemeine Ausrichtungen u.a. zum Emissionshandel (ETS) sowie zu den CO2-Grenzwerten für PKW und leichte Nutzfahrzeuge ab.
"Die ursprüngliche Forderung des Umweltausschusses im EU-Parlament, mit einer Kappung der Zertifikatemenge eine stärkere Emissionsminderung zu erreichen, würde die Wirtschaft in diesen schwierigen Zeiten unverhältnismäßig unter Druck setzen", warnt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. "Die angestrebte Klimaneutralität und eine beschleunigte Energiewende für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten bedeuten einen immensen Kraftakt für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Gerade deshalb müssen Klimaschutz und Wirtschaftswachstum in Einklang gebracht werden."
Pakleppa verweist auf die anhaltenden Schwierigkeiten, denen sich Industrie und Bauwirtschaft ausgesetzt sehen. "Hohe Energiepreise, exorbitante Materialkosten, anhaltende Lieferengpässe - der Kostendruck ist immens. Wir werden spätestens im Herbst und Winter eine Delle in der Baukonjunktur sehen."
Aus Sicht der Bauwirtschaft komme es darauf an, durch kluge CO2-Bepreisungsvorschläge Impulse zu setzen. "Der Emissionshandel als marktbasiertes Instrument kann im Gegensatz zu ordnungspolitischen Eingriffen zu ökonomischer Effizienz beim Klimaschutz beitragen", betont Pakleppa. "Jedes Prozent verteuernder Zielsetzungen bedeutet zusätzliche Belastungen für die Betriebe und wirkt sich am Ende dämpfend auf die Nachfrage nach Bauleistungen und damit auf die Konjunktur aus."
Bedenklich sei auch das angestrebte Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035. Vor allem für den Bereich der Bau- und Handwerkerfahrzeuge ist noch völlig unklar, ob konkurrenzfähige Lösungen bis dahin überhaupt verfügbar sein werden. "Ein Verbot ohne absehbare technische Alternativen kommt einem Blindflug in ohnehin unsicheren Zeiten gleich", betont der Hauptgeschäftsführer. "Wir hoffen, dass die Mitgliedstaaten den Vorstoß einem angemessenen Realitätscheck ebenso unterziehen wie den geplanten Nullemissionsstandard für neue Gebäude. Signale aus dem Bundesfinanzministerium zum Verbrennerverbot gehen in die richtige Richtung."
Pakleppa plädiert vor der Abstimmung deshalb für verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und einen Fahrplan, der die hiesigen Baubetriebe nicht vergisst: "Neben einer Energiewende mit Augenmaß und Planbarkeit braucht es effektive Ausgleichsinstrumente wie Preisgleitklauseln, Möglichkeiten zur Steuerstundung, flexible Arbeitszeitreglungen und verbesserte Fördermöglichkeiten für Bauherren."
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
Mobil: 0049 172 2144601
eMail klein@zdb.de
Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell
Bis 2030 will die EU ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent reduzieren. Um das zu erreichen, verhandelt Brüssel das umfangreiche Fit-für-55 Gesetzgebungspaket. Die Mitgliedsstaaten stimmen in dieser Woche über Allgemeine Ausrichtungen u.a. zum Emissionshandel (ETS) sowie zu den CO2-Grenzwerten für PKW und leichte Nutzfahrzeuge ab.
"Die ursprüngliche Forderung des Umweltausschusses im EU-Parlament, mit einer Kappung der Zertifikatemenge eine stärkere Emissionsminderung zu erreichen, würde die Wirtschaft in diesen schwierigen Zeiten unverhältnismäßig unter Druck setzen", warnt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. "Die angestrebte Klimaneutralität und eine beschleunigte Energiewende für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten bedeuten einen immensen Kraftakt für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Gerade deshalb müssen Klimaschutz und Wirtschaftswachstum in Einklang gebracht werden."
Pakleppa verweist auf die anhaltenden Schwierigkeiten, denen sich Industrie und Bauwirtschaft ausgesetzt sehen. "Hohe Energiepreise, exorbitante Materialkosten, anhaltende Lieferengpässe - der Kostendruck ist immens. Wir werden spätestens im Herbst und Winter eine Delle in der Baukonjunktur sehen."
Aus Sicht der Bauwirtschaft komme es darauf an, durch kluge CO2-Bepreisungsvorschläge Impulse zu setzen. "Der Emissionshandel als marktbasiertes Instrument kann im Gegensatz zu ordnungspolitischen Eingriffen zu ökonomischer Effizienz beim Klimaschutz beitragen", betont Pakleppa. "Jedes Prozent verteuernder Zielsetzungen bedeutet zusätzliche Belastungen für die Betriebe und wirkt sich am Ende dämpfend auf die Nachfrage nach Bauleistungen und damit auf die Konjunktur aus."
Bedenklich sei auch das angestrebte Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035. Vor allem für den Bereich der Bau- und Handwerkerfahrzeuge ist noch völlig unklar, ob konkurrenzfähige Lösungen bis dahin überhaupt verfügbar sein werden. "Ein Verbot ohne absehbare technische Alternativen kommt einem Blindflug in ohnehin unsicheren Zeiten gleich", betont der Hauptgeschäftsführer. "Wir hoffen, dass die Mitgliedstaaten den Vorstoß einem angemessenen Realitätscheck ebenso unterziehen wie den geplanten Nullemissionsstandard für neue Gebäude. Signale aus dem Bundesfinanzministerium zum Verbrennerverbot gehen in die richtige Richtung."
Pakleppa plädiert vor der Abstimmung deshalb für verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und einen Fahrplan, der die hiesigen Baubetriebe nicht vergisst: "Neben einer Energiewende mit Augenmaß und Planbarkeit braucht es effektive Ausgleichsinstrumente wie Preisgleitklauseln, Möglichkeiten zur Steuerstundung, flexible Arbeitszeitreglungen und verbesserte Fördermöglichkeiten für Bauherren."
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
Mobil: 0049 172 2144601
eMail klein@zdb.de
Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Presseartikel schreiben
Möchten Sie auch eine Pressemitteilung oder interessanten Artikel zum Thema Bau- und Immobiliennachrichten schreiben? Bei uns können Sie Ihre Mitteilungen kostenfrei veröffentlichen!
Info's für AutorenArtikel suchen
Das könnte Sie auch interessieren
Baugewerbe: Keine Ausweitung der Nachhaltigkeitsberichterstattung auf kleine und mittlere Unternehmen
Berlin (ots) - "Wenn Brüssel dieses neue Bürokratiemonster auf unsere kleinen und mittleren Betriebe loslässt, dann gute Nacht!" So der Kommentar von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentral...Artikel lesenBaugewerbe: Keine EU-Gelder für staatseigene Baufirmen aus China!
Berlin (ots) - "Der faire Wettbewerb ist eine der zentralen Vorteile des europäischen Binnenmarktes. Werden aber große Infrastrukturprojekte aus EU-Mitteln finanziert und dann von chinesischen Staatsk...Artikel lesenHeizungsindustrie: Jetzt die richtigen politischen Weichen stellen
Köln/Berlin (ots) - "Wir brauchen endlich wirksame steuerliche Anreize, um das gewaltige CO2-Einsparpotenzial im Wärmemarkt zu heben." Mit diesem Fazit schloss BDH-Präsident Uwe Glock das heutige S...Artikel lesenWohnungsbaukrise: Baugewerbe begrüßt neue Pläne der Bundesbauministerin - mahnt aber weitere Schritte an
Berlin (ots) - Um den seit Monaten einbrechenden Wohnungsbau anzukurbeln, plane Bundesbauministerin Klara Geywitz Medienberichten zufolge steuerliche Entlastungen. Laut des SPIEGEL sollen ab kommend...Artikel lesenEU-Energieeinsparziele gefährden Renovierungsmotivation
Berlin (ots) - Bei der europäischen Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie (EPBD) strebt das EU-Parlament höhere Ziele an als EU-Kommission und Mitgliedstaaten. Die Mitgliedstaaten hatten sich im Oktober...Artikel lesenMeistgelesen
- Dachboden ausbauen - mehr Raum schaffen
- Ökohaus, Tiny House und Co.: Studie zeigt Trend zu nachhaltigen und alternativen Wohnformen (FOTO)
- 80 Großstädte im 5-Jahresvergleich: Mieten in Berlin um 42 Prozent hoch, in München um 24 Prozent
- BRIMO und DU: Einzigartiges Businessmodell für Makler und Immobilienunternehmer
- Anti-Glare-Beschichtung für Solarmodule