28.10.2022 10:12 | Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDH | Bau- und Immobiliennachrichten
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Tarifeinigung im Dachdeckerhandwerk: Zukunftssicherung in schwierigen Zeiten
Köln (ots) -
Nach langwierigen und kontroversen Verhandlungen haben sich die Tarifvertragsparteien des Dachdeckerhandwerks auf einen zukunftsweisenden Tarifkompromiss verständigt. Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vereinbarten, dass die Löhne und Gehälter für die rund 100.000 Beschäftigten zum 1. November 2022 um 5,0 % und zum 1. Oktober 2023 um weitere 3,0 % angehoben werden. Die Gesamtlaufzeit der neuen Tarifverträge beträgt 27 Monate. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten einen Ausgleich der deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten in Form einer steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsprämie in Höhe von 950 Euro, zahlbar in zwei gleichen Raten im Frühjahr 2023 und 2024.
Auch die Auszubildenden im Dachdeckerhandwerk können sich über mehr Geld freuen: Die Ausbildungsvergütung wird für jedes Ausbildungsjahr in zwei Schritten angehoben. So erhalten Auszubildende im 3. Lehrjahr künftig 1.260 Euro, ab Oktober 2023 sind es dann 1.320 Euro.
Gewerbliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten zudem zwei Urlaubstage mehr als bisher, denn der Arbeitnehmeranteil an der Winterbeschäftigungsumlage wird künftig ausschließlich durch einen Abzug von 0,8 % des Bruttomonatslohns erbracht. Ausbildungsbetriebe werden durch eine erweiterte Erstattung einer Monatsvergütung für Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr gestärkt. Bisher wurden sieben Monate im 1. Ausbildungsjahr, fünf im 2. Lehrjahr und einer im 3. Jahr erstattet. Nun gilt eine 7-5-2 Regelung. Im Gegenzug übernimmt der Arbeitgeber anfallende Fahrt- und gegebenenfalls Übernachtungs-/Verpflegungskosten für die Gesellenprüfung.
Kommentar ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk
"Der Kompromiss ist uns nicht leichtgefallen", erklärt ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite. "Gerade in Zeiten, in denen die wirtschaftlichen Aussichten durch hohe Energiepreise und ständig steigende Materialkosten ungewiss sind, sind Lohnerhöhungen schwer zu vermitteln. Andererseits ist es gerade jetzt besonders wichtig, in unsere Beschäftigten zu investieren, die ebenfalls unter den gestiegenen Kosten leiden. Und als Klimahandwerk wollen wir im Kampf um die Talente auch weiterhin attraktiv sein für die Fachkräfte von morgen. Daher haben wir auch die Vergütung in der Ausbildung angehoben, um hier ein deutliches Signal zu setzen."
Carsten Burckhardt, Bundesvorstandsmitglied IG BAU
"In diesen, für beide Seiten unsicheren Zeiten, war es ein hartes Stück Arbeit, einen Tarifkompromiss zu erzielen", erläutert Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer für die IG BAU. "Am Ende ist es aber ein starkes Signal für das Handwerk, das zeigt, dass Tarifpartnerschaft im Sinne der Beschäftigten und der Betriebe gerade im Handwerk funktionieren kann. Die Beschäftigten können, vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten, wieder optimistischer in die Zukunft schauen und dem Dachdeckerhandwerk die Treue halten."
Die Tarif- und Sozialpartner wollen im Dachdeckerhandwerk in den nächsten Wochen Vorhaben erarbeiten, die die Attraktivität der Ausbildung und den Verbleib in der Branche erhöhen sollen. Dazu zählen die Förderung von lernschwachen Auszubildenden, Angebote für die digitale Berufsbildung, die kontinuierliche Qualifizierung von Ausbildern und Ausbilderinnen, ein Starter-Kit für neue Auszubildende und anderes mehr. "Auch diese Übereinkunft freut mich wirklich sehr, endlich gehen wir gezielt gegen den Fachkräftemangel vor."
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Link Pressemeldung (https://bit.ly/12_22_ZVDH-PM-Tarifergebnis)
Pressekontakt:
DEUTSCHES DACHDECKERHANDWERK
Zentralverband
Claudia Büttner
Bereichsleiterin Presse
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks
Fritz-Reuter-Str. 1 // 50968 Köln
Tel. 0221-398038-12
Fax 0221-398038-512
E-Mail cbuettner@dachdecker.de
www.dachdecker.de // www.dachdeckerdeinberuf.de
Unser Podcast - Einfach mal reinhören:
https://bit.ly/ZVDH-Podcast
Original-Content von: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDH, übermittelt durch news aktuell
Nach langwierigen und kontroversen Verhandlungen haben sich die Tarifvertragsparteien des Dachdeckerhandwerks auf einen zukunftsweisenden Tarifkompromiss verständigt. Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vereinbarten, dass die Löhne und Gehälter für die rund 100.000 Beschäftigten zum 1. November 2022 um 5,0 % und zum 1. Oktober 2023 um weitere 3,0 % angehoben werden. Die Gesamtlaufzeit der neuen Tarifverträge beträgt 27 Monate. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten einen Ausgleich der deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten in Form einer steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsprämie in Höhe von 950 Euro, zahlbar in zwei gleichen Raten im Frühjahr 2023 und 2024.
Auch die Auszubildenden im Dachdeckerhandwerk können sich über mehr Geld freuen: Die Ausbildungsvergütung wird für jedes Ausbildungsjahr in zwei Schritten angehoben. So erhalten Auszubildende im 3. Lehrjahr künftig 1.260 Euro, ab Oktober 2023 sind es dann 1.320 Euro.
Gewerbliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten zudem zwei Urlaubstage mehr als bisher, denn der Arbeitnehmeranteil an der Winterbeschäftigungsumlage wird künftig ausschließlich durch einen Abzug von 0,8 % des Bruttomonatslohns erbracht. Ausbildungsbetriebe werden durch eine erweiterte Erstattung einer Monatsvergütung für Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr gestärkt. Bisher wurden sieben Monate im 1. Ausbildungsjahr, fünf im 2. Lehrjahr und einer im 3. Jahr erstattet. Nun gilt eine 7-5-2 Regelung. Im Gegenzug übernimmt der Arbeitgeber anfallende Fahrt- und gegebenenfalls Übernachtungs-/Verpflegungskosten für die Gesellenprüfung.
Kommentar ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk
"Der Kompromiss ist uns nicht leichtgefallen", erklärt ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite. "Gerade in Zeiten, in denen die wirtschaftlichen Aussichten durch hohe Energiepreise und ständig steigende Materialkosten ungewiss sind, sind Lohnerhöhungen schwer zu vermitteln. Andererseits ist es gerade jetzt besonders wichtig, in unsere Beschäftigten zu investieren, die ebenfalls unter den gestiegenen Kosten leiden. Und als Klimahandwerk wollen wir im Kampf um die Talente auch weiterhin attraktiv sein für die Fachkräfte von morgen. Daher haben wir auch die Vergütung in der Ausbildung angehoben, um hier ein deutliches Signal zu setzen."
Carsten Burckhardt, Bundesvorstandsmitglied IG BAU
"In diesen, für beide Seiten unsicheren Zeiten, war es ein hartes Stück Arbeit, einen Tarifkompromiss zu erzielen", erläutert Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer für die IG BAU. "Am Ende ist es aber ein starkes Signal für das Handwerk, das zeigt, dass Tarifpartnerschaft im Sinne der Beschäftigten und der Betriebe gerade im Handwerk funktionieren kann. Die Beschäftigten können, vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten, wieder optimistischer in die Zukunft schauen und dem Dachdeckerhandwerk die Treue halten."
Die Tarif- und Sozialpartner wollen im Dachdeckerhandwerk in den nächsten Wochen Vorhaben erarbeiten, die die Attraktivität der Ausbildung und den Verbleib in der Branche erhöhen sollen. Dazu zählen die Förderung von lernschwachen Auszubildenden, Angebote für die digitale Berufsbildung, die kontinuierliche Qualifizierung von Ausbildern und Ausbilderinnen, ein Starter-Kit für neue Auszubildende und anderes mehr. "Auch diese Übereinkunft freut mich wirklich sehr, endlich gehen wir gezielt gegen den Fachkräftemangel vor."
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: Link Pressemeldung (https://bit.ly/12_22_ZVDH-PM-Tarifergebnis)
Pressekontakt:
DEUTSCHES DACHDECKERHANDWERK
Zentralverband
Claudia Büttner
Bereichsleiterin Presse
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks
Fritz-Reuter-Str. 1 // 50968 Köln
Tel. 0221-398038-12
Fax 0221-398038-512
E-Mail cbuettner@dachdecker.de
www.dachdecker.de // www.dachdeckerdeinberuf.de
Unser Podcast - Einfach mal reinhören:
https://bit.ly/ZVDH-Podcast
Original-Content von: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDH, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Presseartikel schreiben
Möchten Sie auch eine Pressemitteilung oder interessanten Artikel zum Thema Bau- und Immobiliennachrichten schreiben? Bei uns können Sie Ihre Mitteilungen kostenfrei veröffentlichen!
Info's für AutorenArtikel suchen
Das könnte Sie auch interessieren
Bauunternehmen trotzen der Krise: Plus 5,5 Prozent bei den Ausbildungszahlen
Berlin (ots) - Die aktuelle Quartalsübersicht der SOKA-Bau zu den Ausbildungszahlen in der Bauwirtschaft kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe: "Die ...Artikel lesenBauwirtschaft erwartet 2023 einen Umsatzrückgang von real bis zu 5 %
Berlin (ots) - Konjunkturellen Entwicklungen laufen auseinander Fachkräftesicherung bleibt Mega-Herausforderung "Gemeinsam erwarten die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft i...Artikel lesenKonjunktur im neuen Jahr: Schwache Orderentwicklung im Wohnungsbau setzt sich fort - Personalabbau droht
Berlin (ots) - Nach den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes gehen die Order im Wohnungsbau im Januar um nominal 22 % und real um 33 % zurück. Der Trend bei den Baugenehmigung...Artikel lesenBaugewerbe: Betriebe sind für Arbeit unter Hitzebedingungen gerüstet
Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte über Arbeiten auf Baustellen bei großer Hitze erklärt der Geschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Heribert Jöris: "Als Arbeitgeberverband neh...Artikel lesenStille Reserve aufgebraucht: Mehr offene Stellen als arbeitslose Baufacharbeiter / Produktivitätsschub am Bau dringend notwendig
Berlin (ots) - Trotz der jüngsten Abkühlung am Bau suchen die Bauunternehmen nach wie vor nach BaufacharbeiterInnen: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) meldete für den Juni (im Vergleich zum Vorjahre...Artikel lesenMeistgelesen
- Dachboden ausbauen - mehr Raum schaffen
- Ökohaus, Tiny House und Co.: Studie zeigt Trend zu nachhaltigen und alternativen Wohnformen (FOTO)
- 80 Großstädte im 5-Jahresvergleich: Mieten in Berlin um 42 Prozent hoch, in München um 24 Prozent
- BRIMO und DU: Einzigartiges Businessmodell für Makler und Immobilienunternehmer
- Anti-Glare-Beschichtung für Solarmodule