10.09.2019 12:46 | ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe | Bauen
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Baugewerbe: Bauwirtschaft läuft weiter sehr gut! / Umsatzwachstum in 2019 bei 8,7 % erwartet, in 2020 bei 5 %
Berlin (ots) - "Wir bewerten die Lage unserer Branche weiterhin
positiv. Daher erwarten wir für 2019 ein Umsatzwachstum von 8,7 % auf
137,5 Mrd. EUR. Das Wachstum betrifft alle drei Bausparten
gleichermaßen. Des Weiteren gehen wir von einem Anstieg unserer
Beschäftigten auf 855.000 aus. Das sind immerhin 20 % mehr als es
2009 waren. Damit ist die Bauwirtschaft momentan die
Konjunkturlokomotive Nummer eins. Für das kommende Jahr gehen wir von
einem Umsatzplus von 5 % auf 145 Mrd. EUR, das entspricht der
erwarteten Preisentwicklung. Damit verstetigt sich die
Umsatzentwicklung." Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des
Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Reinhard Quast, die aktuelle
Branchenkonjunktur.
Wohnungsbau:
Bis zum Juni 2019 wurden für ca. 142.400 Wohnungen
Neubaugenehmigungen im Wohnungsbau erteilt. Das waren ca. 4.500
Wohnungen weniger als vor Jahresfrist, davon gehen ca. 2.700
Wohneinheiten zulasten des Mehrfamilienhausbaus. Im Be-reich der Ein-
und Zweifamilienhäuser waren es bis Juni nur ca. 550 Wohneinheiten
weniger als vor Jahresfrist.
Dennoch erwartet der größte Branchenverband der Bauwirtschaft für
den Umsatz im Wohnungsbau ein Plus von 9 % auf 50,9 Mrd. EUR. "Wir
gehen davon aus, dass das Baukindergeld in den folgenden Monaten auch
im Neubau Wirkung zeigt. Die KfW berichtet zum 30. Juni 2019 über
rund 112.000 gestellte und knapp 56.000 bewilligte Anträge zum
Baukindergeld. Bisher wurde es allerdings vorrangig für den Erwerb
von Bestandswohnungen genutzt," erklärte Quast. "Fehlendes Bauland
und zu lange Planungs- und Genehmigungsprozesse verhindern einen
höheren Output im Wohnungsbau. Trotzdem erwarten wir, dass in diesem
Jahr 297.000 neue Wohnungen fertig gestellt werden."
Wirtschaftsbau:
Insgesamt ergibt sich für den Wirtschaftsbau in 2019 ein
ambivalentes Bild. Während der Frühindikator "Baugenehmigungen"
bereits auf eine eingebremste Investitionsneigung hindeutet, werden
aktuell die Aufträge noch ausgeweitet. Insbesondere der
Dienstleistungsbereich floriert und beauftragt einen Großteil der
Bauinvestitionen der gewerblichen Wirtschaft.
Vor diesem Hintergrund erwartet das Baugewerbe bis zum dritten
Quartal 2019 eine positive Umsatzentwicklung. Im vierten Quartal wird
mit einem Tempoverlust gerechnet. "D.h., dass wir von einem
Umsatzwachstum von 7,5 % auf 48,6 Mrd. EUR ausgehen," so der
ZDB-Präsident.
Öffentlicher Bau:
"Die öffentliche Hand investiert wieder. Das merken unsere Firmen
landauf landab. Daher gehen wir davon aus, dass der Umsatz im
öffentlichen Bau um 10 % auf 38 Mrd. EUR steigen wird. Getragen wird
diese Entwicklung maßgeblich vom Tiefbau, dessen Um-satz wir bei 30,6
Mrd. EUR veranschlagen. Der Hochbau sollte die 7-Mrd.-Grenze
überschreiten," erläuterte Quast die Daten des Statistischen
Bundesamtes zum öffentlichen Bau.
Insbesondere der Investitionshochlauf des Bundes, wonach die
Investitionen in die Infrastruktur auf 17 Mrd. EUR steigen sollen,
trägt zu dieser Entwicklung bei. Weiterhin Sorgen macht das
Investitionsverhalten der Kommunen, denn 55 % der öffentlichen
Investitionen werden von den Kommunen ausgelöst. Ihnen gelingt es
nicht, den Verschleiß ihrer öffentlichen Infrastruktur aufzuhalten
und abzubauen.
Kapazitäten und Investitionen:
"Die langanhaltende Investitionszurückhaltung der öffentlichen
Hand hat zu einem immensen Investitionsstau geführt. Nun erwarten die
Bauherren, dass Bauunternehmen mal eben ihre Kapazitäten aufstocken,
was sie zwar schon getan haben und in Zukunft auch weiter tun werden,
wenn die Investitionen verstetigt werden," erklärte Quast. "Das gilt
für die Investitionen in den Wohnungsbau wie auch in die öffentliche
Infrastruktur gleichermaßen."
Quast weiter: "Daher fordern wir, dass die AfA spätestens nach
Ablauf der Sonder-AfA von zwei auf drei Prozent erhöht wird, was dem
Wertverzehr einer Immobilie auch gerecht würde." Auch in den sozialen
Wohnungsbau müsse mehr und dauerhaft investiert werden.
Quast zeigte sich erfreut über Festlegung langfristiger
Investitionen im Bereich der Schiene. Hier werden bis 2029 insgesamt
51,4 Mrd. EUR bereitgestellt. "Das ist ein richtiges Signal. Das
benötigen wir für die Investitionen in die Bundesfern- und
Wasserstraßen ebenfalls." Im Hinblick auf die kommunalen
Investitionen begrüßte Quast den Vorschlag des IW Köln, einen
investiven "Deutschlandfonds" mit 450 Mrd. EUR für die nächsten zehn
Jahre aufzulegen, um den kommunalen Investitionsstau abzubauen. "Das
wäre eine klare Perspektive für einen weiteren Ausbau unserer
Kapazitäten," so Quast abschließend.
Eine ausführliche Fassung unserer Einschätzung zur aktuellen
Baukonjunktur finden Sie auf unserer Webseite: www.zdb.de
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
Mobil: 0049 172 2144601
eMail klein@zdb.de
Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell
positiv. Daher erwarten wir für 2019 ein Umsatzwachstum von 8,7 % auf
137,5 Mrd. EUR. Das Wachstum betrifft alle drei Bausparten
gleichermaßen. Des Weiteren gehen wir von einem Anstieg unserer
Beschäftigten auf 855.000 aus. Das sind immerhin 20 % mehr als es
2009 waren. Damit ist die Bauwirtschaft momentan die
Konjunkturlokomotive Nummer eins. Für das kommende Jahr gehen wir von
einem Umsatzplus von 5 % auf 145 Mrd. EUR, das entspricht der
erwarteten Preisentwicklung. Damit verstetigt sich die
Umsatzentwicklung." Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des
Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Reinhard Quast, die aktuelle
Branchenkonjunktur.
Wohnungsbau:
Bis zum Juni 2019 wurden für ca. 142.400 Wohnungen
Neubaugenehmigungen im Wohnungsbau erteilt. Das waren ca. 4.500
Wohnungen weniger als vor Jahresfrist, davon gehen ca. 2.700
Wohneinheiten zulasten des Mehrfamilienhausbaus. Im Be-reich der Ein-
und Zweifamilienhäuser waren es bis Juni nur ca. 550 Wohneinheiten
weniger als vor Jahresfrist.
Dennoch erwartet der größte Branchenverband der Bauwirtschaft für
den Umsatz im Wohnungsbau ein Plus von 9 % auf 50,9 Mrd. EUR. "Wir
gehen davon aus, dass das Baukindergeld in den folgenden Monaten auch
im Neubau Wirkung zeigt. Die KfW berichtet zum 30. Juni 2019 über
rund 112.000 gestellte und knapp 56.000 bewilligte Anträge zum
Baukindergeld. Bisher wurde es allerdings vorrangig für den Erwerb
von Bestandswohnungen genutzt," erklärte Quast. "Fehlendes Bauland
und zu lange Planungs- und Genehmigungsprozesse verhindern einen
höheren Output im Wohnungsbau. Trotzdem erwarten wir, dass in diesem
Jahr 297.000 neue Wohnungen fertig gestellt werden."
Wirtschaftsbau:
Insgesamt ergibt sich für den Wirtschaftsbau in 2019 ein
ambivalentes Bild. Während der Frühindikator "Baugenehmigungen"
bereits auf eine eingebremste Investitionsneigung hindeutet, werden
aktuell die Aufträge noch ausgeweitet. Insbesondere der
Dienstleistungsbereich floriert und beauftragt einen Großteil der
Bauinvestitionen der gewerblichen Wirtschaft.
Vor diesem Hintergrund erwartet das Baugewerbe bis zum dritten
Quartal 2019 eine positive Umsatzentwicklung. Im vierten Quartal wird
mit einem Tempoverlust gerechnet. "D.h., dass wir von einem
Umsatzwachstum von 7,5 % auf 48,6 Mrd. EUR ausgehen," so der
ZDB-Präsident.
Öffentlicher Bau:
"Die öffentliche Hand investiert wieder. Das merken unsere Firmen
landauf landab. Daher gehen wir davon aus, dass der Umsatz im
öffentlichen Bau um 10 % auf 38 Mrd. EUR steigen wird. Getragen wird
diese Entwicklung maßgeblich vom Tiefbau, dessen Um-satz wir bei 30,6
Mrd. EUR veranschlagen. Der Hochbau sollte die 7-Mrd.-Grenze
überschreiten," erläuterte Quast die Daten des Statistischen
Bundesamtes zum öffentlichen Bau.
Insbesondere der Investitionshochlauf des Bundes, wonach die
Investitionen in die Infrastruktur auf 17 Mrd. EUR steigen sollen,
trägt zu dieser Entwicklung bei. Weiterhin Sorgen macht das
Investitionsverhalten der Kommunen, denn 55 % der öffentlichen
Investitionen werden von den Kommunen ausgelöst. Ihnen gelingt es
nicht, den Verschleiß ihrer öffentlichen Infrastruktur aufzuhalten
und abzubauen.
Kapazitäten und Investitionen:
"Die langanhaltende Investitionszurückhaltung der öffentlichen
Hand hat zu einem immensen Investitionsstau geführt. Nun erwarten die
Bauherren, dass Bauunternehmen mal eben ihre Kapazitäten aufstocken,
was sie zwar schon getan haben und in Zukunft auch weiter tun werden,
wenn die Investitionen verstetigt werden," erklärte Quast. "Das gilt
für die Investitionen in den Wohnungsbau wie auch in die öffentliche
Infrastruktur gleichermaßen."
Quast weiter: "Daher fordern wir, dass die AfA spätestens nach
Ablauf der Sonder-AfA von zwei auf drei Prozent erhöht wird, was dem
Wertverzehr einer Immobilie auch gerecht würde." Auch in den sozialen
Wohnungsbau müsse mehr und dauerhaft investiert werden.
Quast zeigte sich erfreut über Festlegung langfristiger
Investitionen im Bereich der Schiene. Hier werden bis 2029 insgesamt
51,4 Mrd. EUR bereitgestellt. "Das ist ein richtiges Signal. Das
benötigen wir für die Investitionen in die Bundesfern- und
Wasserstraßen ebenfalls." Im Hinblick auf die kommunalen
Investitionen begrüßte Quast den Vorschlag des IW Köln, einen
investiven "Deutschlandfonds" mit 450 Mrd. EUR für die nächsten zehn
Jahre aufzulegen, um den kommunalen Investitionsstau abzubauen. "Das
wäre eine klare Perspektive für einen weiteren Ausbau unserer
Kapazitäten," so Quast abschließend.
Eine ausführliche Fassung unserer Einschätzung zur aktuellen
Baukonjunktur finden Sie auf unserer Webseite: www.zdb.de
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
Mobil: 0049 172 2144601
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