17.12.2018 11:00 | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie | Bauen
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Bauverbände zur Kapazitätsdiskussion
Berlin (ots) - / Branche erhöht die Zahl der Beschäftigten 2019
auf 850.000 / Baupreissteigerungen kein Indiz für Kapazitätsmangel /
Attraktivität öffentlicher Aufträge muss wieder gesteigert werden
"Die Bauunternehmen haben ihre Kapazitäten in den vergangenen neun
Jahren um rund 130.000 Beschäftigte ausgeweitet. Für 2019 erwarten
wir sogar einen Anstieg auf insgesamt 850.000. Wir arbeiten also auf
Hochtouren, die hohe Nachfrage an Bauleistungen auch weiterhin zu
bedienen. Vor diesem Hintergrund ist die Kritik, dass aktuelle
Baupreissteigerungen oder weniger Angebote auf öffentliche
Ausschreibungen allein auf einen Kapazitätsmangel am Bau
zurückzuführen sind, nicht haltbar." Das erklärten heute die
Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB),
Dipl.-Ing. Peter Hübner, und des Zentralverbandes des Deutschen
Baugewerbes (ZDB), Dipl.-Ing. Reinhard Quast, auf der gemeinsamen
Jahresabschluss-Pressekonferenz in Berlin.
Hinsichtlich der aktuellen Preissteigerungen verwiesen Hübner und
Quast darauf, dass diese größtenteils auf Veränderungen auf der
Kostenseite zurückzuführen seien. Immerhin hätte sich der Preis für
Betonstahl seit Januar 2016 um 50 % erhöht, der Preis für Bitumen im
Straßenbau hätte sich sogar mehr als verdoppelt. Zusätzlich müsse die
lohnkostenintensive Baubranche eine Erhöhung der Tariflöhne um 5,7 %
verkraften. "Trotz dieser Entwicklung werden die Baupreise 2018
insgesamt nur um 4,5 % zulegen. Auf der Zeitachse - mit Beginn der
Baukrise 1995 - liegt die Preisentwicklung auch weiterhin unter den
Verbraucherpreisen", so die Präsidenten.
In der Diskussion werde zudem nicht berücksichtigt, dass die
Preisentwicklung auch eine Normalisierung darstelle. Hübner und
Quast: "In den Jahren der Baukrise haben sich die Unternehmen an der
Preisuntergrenze bewegt. Erstmals seit langem sind wir heute wieder
in der Lage, die Risiken des Baugeschäfts angemessen zu bepreisen und
die schwache Eigenkapitalbasis zu stärken." Dies zahle sich am Ende
auch für den Auftraggeber aus, der nicht mehr mit den enormen
Insolvenzrisiken im Bauhauptgewerbe rechnen müsse, die in der
Vergangenheit viele Bauprojekte in die Schieflage gebracht hätten.
Den Rückschlüssen vieler öffentlicher Auftraggeber, dass weniger
Angebote auf öffentliche Ausschreibungen auf Kapazitätsengpässe
zurückzuführen seien, widersprachen Hübner und Quast: "Aufgrund der
hohen Nachfrage schauen die Unternehmen heute genauer hin, unter
welchen Bedingungen Aufträge ausgeschrieben und umgesetzt werden.
Daher erscheint der öffentliche Auftrag aktuell oftmals unattraktiver
als der private." Als Gründe nannten die Präsidenten einen hohen
bürokratischen Aufwand, langwierige und komplizierte
Ausschreibungsverfahren, aber auch fehlende Kapazitäten in den
Bauämtern. Wesentlich sei zudem, dass Entscheidungen im Streitfall
meist vor Gericht und nicht auf der Baustelle getroffen würden. "Wir
möchten gemeinsam mit der öffentlichen Hand daran arbeiten, die
Attraktivität der öffentlichen Auftragsvergabe wieder zu erhöhen.
Allen voran steht dabei der Wunsch, partnerschaftlicher
zusammenzuarbeiten, kurz um: zu bauen statt zu streiten", boten die
Präsidenten abschließend an.
Pressekontakt:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Iris Grundmann
Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
Telefon 030 21286-142 / iris.grundmann@bauindustrie.de
Zentralverband Deutsches Baugewerbe e.V., Dr. Ilona K. Klein,
Kronenstraße 55 - 58, 10117 Berlin
Telefon 030 20314-408 / presse@zdb.de
Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, übermittelt durch news aktuell
auf 850.000 / Baupreissteigerungen kein Indiz für Kapazitätsmangel /
Attraktivität öffentlicher Aufträge muss wieder gesteigert werden
"Die Bauunternehmen haben ihre Kapazitäten in den vergangenen neun
Jahren um rund 130.000 Beschäftigte ausgeweitet. Für 2019 erwarten
wir sogar einen Anstieg auf insgesamt 850.000. Wir arbeiten also auf
Hochtouren, die hohe Nachfrage an Bauleistungen auch weiterhin zu
bedienen. Vor diesem Hintergrund ist die Kritik, dass aktuelle
Baupreissteigerungen oder weniger Angebote auf öffentliche
Ausschreibungen allein auf einen Kapazitätsmangel am Bau
zurückzuführen sind, nicht haltbar." Das erklärten heute die
Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB),
Dipl.-Ing. Peter Hübner, und des Zentralverbandes des Deutschen
Baugewerbes (ZDB), Dipl.-Ing. Reinhard Quast, auf der gemeinsamen
Jahresabschluss-Pressekonferenz in Berlin.
Hinsichtlich der aktuellen Preissteigerungen verwiesen Hübner und
Quast darauf, dass diese größtenteils auf Veränderungen auf der
Kostenseite zurückzuführen seien. Immerhin hätte sich der Preis für
Betonstahl seit Januar 2016 um 50 % erhöht, der Preis für Bitumen im
Straßenbau hätte sich sogar mehr als verdoppelt. Zusätzlich müsse die
lohnkostenintensive Baubranche eine Erhöhung der Tariflöhne um 5,7 %
verkraften. "Trotz dieser Entwicklung werden die Baupreise 2018
insgesamt nur um 4,5 % zulegen. Auf der Zeitachse - mit Beginn der
Baukrise 1995 - liegt die Preisentwicklung auch weiterhin unter den
Verbraucherpreisen", so die Präsidenten.
In der Diskussion werde zudem nicht berücksichtigt, dass die
Preisentwicklung auch eine Normalisierung darstelle. Hübner und
Quast: "In den Jahren der Baukrise haben sich die Unternehmen an der
Preisuntergrenze bewegt. Erstmals seit langem sind wir heute wieder
in der Lage, die Risiken des Baugeschäfts angemessen zu bepreisen und
die schwache Eigenkapitalbasis zu stärken." Dies zahle sich am Ende
auch für den Auftraggeber aus, der nicht mehr mit den enormen
Insolvenzrisiken im Bauhauptgewerbe rechnen müsse, die in der
Vergangenheit viele Bauprojekte in die Schieflage gebracht hätten.
Den Rückschlüssen vieler öffentlicher Auftraggeber, dass weniger
Angebote auf öffentliche Ausschreibungen auf Kapazitätsengpässe
zurückzuführen seien, widersprachen Hübner und Quast: "Aufgrund der
hohen Nachfrage schauen die Unternehmen heute genauer hin, unter
welchen Bedingungen Aufträge ausgeschrieben und umgesetzt werden.
Daher erscheint der öffentliche Auftrag aktuell oftmals unattraktiver
als der private." Als Gründe nannten die Präsidenten einen hohen
bürokratischen Aufwand, langwierige und komplizierte
Ausschreibungsverfahren, aber auch fehlende Kapazitäten in den
Bauämtern. Wesentlich sei zudem, dass Entscheidungen im Streitfall
meist vor Gericht und nicht auf der Baustelle getroffen würden. "Wir
möchten gemeinsam mit der öffentlichen Hand daran arbeiten, die
Attraktivität der öffentlichen Auftragsvergabe wieder zu erhöhen.
Allen voran steht dabei der Wunsch, partnerschaftlicher
zusammenzuarbeiten, kurz um: zu bauen statt zu streiten", boten die
Präsidenten abschließend an.
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Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
Telefon 030 21286-142 / iris.grundmann@bauindustrie.de
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Kronenstraße 55 - 58, 10117 Berlin
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