27.11.2019 12:30 | Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO | Bauen
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Gemeinsame Position Bauindustrie und Bundesverband MIRO / Bedarfsnahe Verfügbarkeit von Baurohstoffen gewährleisten - Genehmigungsstau auflösen
Berlin (ots) - Die Versorgung von Baustellen mit Kies, Sand, Schotter und Splitt
gerät ins Stocken. Es muss dringend gehandelt werden.
Schon seit langem weist der Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, darauf
hin, dass die Liefersicherheit bei wichtigen Massenbaustoffen zunehmend
gefährdet ist. Ursache dafür sind nicht nur die ausgereizten Kapazitäten der
Betriebe zur Produktion definierter Gesteinskörnungen, sondern auch
Betriebsschließungen mangels entsprechender Anschlussgenehmigungen infolge einer
fehlgeleiteten vorausschauenden Rohstoffsicherung und Flächenausweisung in der
Vergangenheit. Dass sich aufgrund einer solchen Situation erst recht im Gefolge
eines Bauhochlaufes Knappheiten bemerkbar machen, lag auf der Hand. Auch eine
Entwarnung für die nahe Zukunft ist nicht in Sicht. Dr. Gerd Hagenguth,
MIRO-Präsident, kritisiert: "Wir erfahren über unsere Landes- und
Regionalverbände direkt, dass die zuständigen Genehmigungsbehörden die Dramatik
der Situation offenbar unterschätzen. Laufende Genehmigungsverfahren, die häufig
schon mehr als zehn Jahre anhängig sind, werden nicht etwa beschleunigt
abgeschlossen. Das wäre angesichts der Situation aber dringend geboten. Nicht
nur, weil unsere Unternehmen Investitionssicherheit brauchen, sondern auch, weil
sie sich in Verantwortung für Lieferverpflichtungen sehen, die sie künftig nicht
mehr erfüllen können, wenn Politik und Verwaltungen nicht im Sinne einer
sicheren Versorgung über kurze Wege handeln". Die Folge dieses Aussitzens im
konkreten Fall ist, dass kapazitätsstarke Unternehmen immer längere
Lieferstrecken absolvieren, um Verzögerungen bei wichtigen Bauprojekten
aufzufangen. Längere Transportwege sind aber weder ökologisch noch ökonomisch
wünschenswert, da sie sowohl die CO2- als auch die Kostenbilanz verschlechtern.
Da Deutschland rein geologisch betrachtet über ausreichende Vorkommen an Kies,
Sand und Naturstein verfügt, wäre es volkswirtschaftlich und ökologisch viel
richtiger und sinnvoller, dieses Potenzial zu nutzen.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie äußert zur geschilderten Situation
ebenfalls große Bedenken. Dr. Matthias Jacob, Vizepräsident des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie, betont: "Dass stabile Lieferbeziehungen aus Mangel
an Genehmigungen zur Disposition gestellt werden, ist generell, erst recht aber
in einer Bauhochlaufphase wie der jetzigen, fatal. Ebenso wie wir
Genehmigungsbeschleunigungen für wichtige Bauprojekte fordern, halte ich solche
auch für so wichtige Zulieferer wie die Baurohstoffproduzenten für geboten.
Höhere Transportkosten für längere Lieferwege, zum Teil sogar aus dem
benachbarten Ausland, sind nicht nur ein überflüssiger Baukostentreiber, sondern
führen auch zu höheren CO2-Emissionen. Verlängern sich die Wartezeiten auf
solche Lieferungen, weil in Ballungsräumen die hohe Nachfrage längst nicht mehr
zeitnah gedeckt werden kann, wird auch der Zeitfaktor bei den Kosten zu Buche
schlagen. Diese Entwicklung mag über die Kostenweitergabe zu puffern sein, sie
passt aber keineswegs zur Prämisse des möglichst kostengünstigen Bauens. Hier
sollte die Politik sich fragen, ob sich diese Verfahrensweise mit den Zielen der
Bau- und Klimapolitik verträgt". Beide Verbände fordern, die
Versorgungssicherheit der deutschen Bau- und Baustoffwirtschaft per
Verfahrensbeschleunigung für die Erschließung heimischer mineralischer
Rohstofflagerstätten zeitnah wiederherzustellen. Auch bei der Frage der
Substitution von mineralischen Primärbaustoffen durch Sekundärbaustoffe über die
Recyclingschiene herrscht Einigkeit: Mineralische Bauabfälle werden bereits
jetzt zu rund 90 % einer Verwertung zugeführt. Dennoch decken Recyclingbaustoffe
nur maximal rund 13 Prozent der Gesamtnachfrage. Sie sind bedeutsam, lösen
allerdings nicht das Verfügbarkeitsproblem infolge der künstlichen
"Rohstoffverknappung", welches sich in ganz anderen Dimensionen darstellt.
www.bv-miro.org
Zum Verband: MIRO vertritt auf Bundes- und Europaebene die einheitlichen
Interessen der Kies- und Sand-, Quarz- sowie Natursteinindustrie. Die
Unternehmen der Branche produzieren mit über 500 Mio. t Gesteinskörnungen
jährlich die größte in Deutschland bewegte Materialmenge. Die Produkte werden
überwiegend für Baumaßnahmen (davon zu etwa 70 % für Projekte der öffentlichen
Hand), aber auch für eine Vielzahl weiterer Verwendungen benötigt.
Pressekontakt:
Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. - MIRO
Susanne Funk
Tel.: 030/2021 5660
funk@bv-miro.org
www.bv-miro.org
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.
Inga Stein-Barthelmes
inga.steinbarthelmes@bauindustrie.de
Tel.: 030 / 21286 229
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/132993/4452059
OTS: Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO
Original-Content von: Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, übermittelt durch news aktuell
gerät ins Stocken. Es muss dringend gehandelt werden.
Schon seit langem weist der Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, darauf
hin, dass die Liefersicherheit bei wichtigen Massenbaustoffen zunehmend
gefährdet ist. Ursache dafür sind nicht nur die ausgereizten Kapazitäten der
Betriebe zur Produktion definierter Gesteinskörnungen, sondern auch
Betriebsschließungen mangels entsprechender Anschlussgenehmigungen infolge einer
fehlgeleiteten vorausschauenden Rohstoffsicherung und Flächenausweisung in der
Vergangenheit. Dass sich aufgrund einer solchen Situation erst recht im Gefolge
eines Bauhochlaufes Knappheiten bemerkbar machen, lag auf der Hand. Auch eine
Entwarnung für die nahe Zukunft ist nicht in Sicht. Dr. Gerd Hagenguth,
MIRO-Präsident, kritisiert: "Wir erfahren über unsere Landes- und
Regionalverbände direkt, dass die zuständigen Genehmigungsbehörden die Dramatik
der Situation offenbar unterschätzen. Laufende Genehmigungsverfahren, die häufig
schon mehr als zehn Jahre anhängig sind, werden nicht etwa beschleunigt
abgeschlossen. Das wäre angesichts der Situation aber dringend geboten. Nicht
nur, weil unsere Unternehmen Investitionssicherheit brauchen, sondern auch, weil
sie sich in Verantwortung für Lieferverpflichtungen sehen, die sie künftig nicht
mehr erfüllen können, wenn Politik und Verwaltungen nicht im Sinne einer
sicheren Versorgung über kurze Wege handeln". Die Folge dieses Aussitzens im
konkreten Fall ist, dass kapazitätsstarke Unternehmen immer längere
Lieferstrecken absolvieren, um Verzögerungen bei wichtigen Bauprojekten
aufzufangen. Längere Transportwege sind aber weder ökologisch noch ökonomisch
wünschenswert, da sie sowohl die CO2- als auch die Kostenbilanz verschlechtern.
Da Deutschland rein geologisch betrachtet über ausreichende Vorkommen an Kies,
Sand und Naturstein verfügt, wäre es volkswirtschaftlich und ökologisch viel
richtiger und sinnvoller, dieses Potenzial zu nutzen.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie äußert zur geschilderten Situation
ebenfalls große Bedenken. Dr. Matthias Jacob, Vizepräsident des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie, betont: "Dass stabile Lieferbeziehungen aus Mangel
an Genehmigungen zur Disposition gestellt werden, ist generell, erst recht aber
in einer Bauhochlaufphase wie der jetzigen, fatal. Ebenso wie wir
Genehmigungsbeschleunigungen für wichtige Bauprojekte fordern, halte ich solche
auch für so wichtige Zulieferer wie die Baurohstoffproduzenten für geboten.
Höhere Transportkosten für längere Lieferwege, zum Teil sogar aus dem
benachbarten Ausland, sind nicht nur ein überflüssiger Baukostentreiber, sondern
führen auch zu höheren CO2-Emissionen. Verlängern sich die Wartezeiten auf
solche Lieferungen, weil in Ballungsräumen die hohe Nachfrage längst nicht mehr
zeitnah gedeckt werden kann, wird auch der Zeitfaktor bei den Kosten zu Buche
schlagen. Diese Entwicklung mag über die Kostenweitergabe zu puffern sein, sie
passt aber keineswegs zur Prämisse des möglichst kostengünstigen Bauens. Hier
sollte die Politik sich fragen, ob sich diese Verfahrensweise mit den Zielen der
Bau- und Klimapolitik verträgt". Beide Verbände fordern, die
Versorgungssicherheit der deutschen Bau- und Baustoffwirtschaft per
Verfahrensbeschleunigung für die Erschließung heimischer mineralischer
Rohstofflagerstätten zeitnah wiederherzustellen. Auch bei der Frage der
Substitution von mineralischen Primärbaustoffen durch Sekundärbaustoffe über die
Recyclingschiene herrscht Einigkeit: Mineralische Bauabfälle werden bereits
jetzt zu rund 90 % einer Verwertung zugeführt. Dennoch decken Recyclingbaustoffe
nur maximal rund 13 Prozent der Gesamtnachfrage. Sie sind bedeutsam, lösen
allerdings nicht das Verfügbarkeitsproblem infolge der künstlichen
"Rohstoffverknappung", welches sich in ganz anderen Dimensionen darstellt.
www.bv-miro.org
Zum Verband: MIRO vertritt auf Bundes- und Europaebene die einheitlichen
Interessen der Kies- und Sand-, Quarz- sowie Natursteinindustrie. Die
Unternehmen der Branche produzieren mit über 500 Mio. t Gesteinskörnungen
jährlich die größte in Deutschland bewegte Materialmenge. Die Produkte werden
überwiegend für Baumaßnahmen (davon zu etwa 70 % für Projekte der öffentlichen
Hand), aber auch für eine Vielzahl weiterer Verwendungen benötigt.
Pressekontakt:
Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. - MIRO
Susanne Funk
Tel.: 030/2021 5660
funk@bv-miro.org
www.bv-miro.org
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inga.steinbarthelmes@bauindustrie.de
Tel.: 030 / 21286 229
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