19.06.2018 11:24 | IWO Institut für Wärme und Oeltechnik | Energie
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Abgeregelter Strom verursacht Rekordkosten: Hybridheizungen könnten helfen
Foto: obs/IWO Institut für Wärme und Oeltechnik
Mit Hybridheizungen können bisher ungenutzte Ökostromerzeugungspotenziale erschlossen werden. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/57722 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/IWO Institut für Wärme und Oeltechnik"
Hamburg (ots) -
Der Ökostrom-Anteil in Deutschland wächst. Doch was klimapolitisch
sinnvoll ist, verursacht im Zusammenspiel mit dem heutigen
Strommarktdesign zugleich Probleme. Denn Sonne und Wind stehen als
Energiequellen nur in schwankender Intensität zur Verfügung. Wird
besonders viel Strom produziert, können die überregionalen
Übertragungsnetze die Energie nicht immer aufnehmen. Aufgrund
fehlender Anreize für eine flexible Stromnachfrage sind Abregelungen
der Erzeugungsanlagen die Folge. Bezahlt wird der nichtproduzierte
Strom trotzdem. Verbrauchern sind so im Jahr 2017 Kosten von rund 610
Millionen Euro entstanden. "Das müsste nicht sein, denn im Rahmen
einer intelligenten Sektorenkopplung von Strom- und Wärmeversorgung
könnten gerade Hybridheizungen hier mit vergleichsweise geringem
Aufwand Abhilfe schaffen", erklärt Adrian Willig, Geschäftsführer des
Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO).
Die Idee ist ebenso einfach wie clever: Der ansonsten ungenutzte
"überschüssige" Ökostrom könnte auch zur Warmwassererzeugung oder für
das Beheizen von Häusern genutzt werden. Möglich wird dies durch den
Einsatz von Hybridheizsystemen, die die benötigte Wärme wahlweise mit
Strom oder Heizöl erzeugen können. Erst durch die Kombination der
beiden Energieträger wird eine uneingeschränkte
Stromnachfrageflexibilität erreicht. Angefangen bei einfachen
Elektroheizstäben, die in die Wärmespeicher dieser Heizungsanlagen
eingebaut werden, bis hin zu effizienteren, aber auch teureren
Kombinationen aus Strom-Wärmepumpe und Öl-Brennwertgerät könnten
verschiedene Lösungen realisiert werden.
Öl-Hybridheizungen besonders geeignet
"Durch den Einsatz solcher Power-to-Heat-Lösungen in
Hybridheizungen ergäben sich gleich mehrere Vorteile: Der Verbrauch
fossiler Brennstoffe und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen
würden vermindert sowie die Gesamtkosten im Stromsystem gesenkt",
unterstreicht Willig. Der Einsatz würde sich positiv auf die
Netznutzungsentgelte und damit auf den Strompreis auswirken. "Um
netzengpassbedingt abgeregelten Strom erschließen zu können, muss die
Stromnachfrage örtlich zwischen Stromerzeugung und Netzengpass
erfolgen." Ölheizungen seien hier besonders geeignet, da sie vor
allem in Ein- und Zweifamilienhäusern im ländlichen Raum stehen - und
damit in direkter Nähe zu Windkraftanlagen und Solarparks. Des
Weiteren benötigen solche Öl-Hybridheizungen keine zusätzlichen
konventionellen Reservekraftwerke, da sie in Zeiten mit einem
niedrigen erneuerbaren Stromangebot mit dem speicherbaren
Energieträger Heizöl betrieben werden können. Dass das Prinzip in der
Praxis grundsätzlich funktioniert, hat das IWO bereits mit ersten
Modellversuchen demonstriert.
"Auch nach einem künftigen Ausbau der Stromnetze wird es durch die
zunehmende Erweiterung der erneuerbaren Stromerzeugungskapazitäten in
Zeiten mit großem Angebot und geringer Nachfrage ungenutzte
Ökostromerzeugungspotenziale geben. Power-to-Heat-fähige
Hybridheizungen könnten hier also dauerhaft von großem Nutzen sein",
berichtet Willig. "Für den massenweisen Einsatz solcher Lösungen muss
der Gesetzgeber aber eine Anpassung der Rahmenbedingungen vornehmen."
Dazu gehöre insbesondere, die Nutzung von ansonsten abgeregeltem
Strom durch uneingeschränkt flexible Stromverbraucher ökonomisch
attraktiv zu gestalten. Dann würde ein Anreiz entstehen, mit
Power-to-Heat-fähigen Hybridheizungen gezielt bisher ungenutzte, aber
vorhandene Ökostromerzeugungspotenziale zu erschließen.
Pressekontakt:
Institut für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO)
Rainer Diederichs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg
Tel +49 40 235113-884; Fax +49 40 235113-29
presse@iwo.de; www.zukunftsheizen.de/presse
Original-Content von: IWO Institut für Wärme und Oeltechnik, übermittelt durch news aktuell
Der Ökostrom-Anteil in Deutschland wächst. Doch was klimapolitisch
sinnvoll ist, verursacht im Zusammenspiel mit dem heutigen
Strommarktdesign zugleich Probleme. Denn Sonne und Wind stehen als
Energiequellen nur in schwankender Intensität zur Verfügung. Wird
besonders viel Strom produziert, können die überregionalen
Übertragungsnetze die Energie nicht immer aufnehmen. Aufgrund
fehlender Anreize für eine flexible Stromnachfrage sind Abregelungen
der Erzeugungsanlagen die Folge. Bezahlt wird der nichtproduzierte
Strom trotzdem. Verbrauchern sind so im Jahr 2017 Kosten von rund 610
Millionen Euro entstanden. "Das müsste nicht sein, denn im Rahmen
einer intelligenten Sektorenkopplung von Strom- und Wärmeversorgung
könnten gerade Hybridheizungen hier mit vergleichsweise geringem
Aufwand Abhilfe schaffen", erklärt Adrian Willig, Geschäftsführer des
Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO).
Die Idee ist ebenso einfach wie clever: Der ansonsten ungenutzte
"überschüssige" Ökostrom könnte auch zur Warmwassererzeugung oder für
das Beheizen von Häusern genutzt werden. Möglich wird dies durch den
Einsatz von Hybridheizsystemen, die die benötigte Wärme wahlweise mit
Strom oder Heizöl erzeugen können. Erst durch die Kombination der
beiden Energieträger wird eine uneingeschränkte
Stromnachfrageflexibilität erreicht. Angefangen bei einfachen
Elektroheizstäben, die in die Wärmespeicher dieser Heizungsanlagen
eingebaut werden, bis hin zu effizienteren, aber auch teureren
Kombinationen aus Strom-Wärmepumpe und Öl-Brennwertgerät könnten
verschiedene Lösungen realisiert werden.
Öl-Hybridheizungen besonders geeignet
"Durch den Einsatz solcher Power-to-Heat-Lösungen in
Hybridheizungen ergäben sich gleich mehrere Vorteile: Der Verbrauch
fossiler Brennstoffe und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen
würden vermindert sowie die Gesamtkosten im Stromsystem gesenkt",
unterstreicht Willig. Der Einsatz würde sich positiv auf die
Netznutzungsentgelte und damit auf den Strompreis auswirken. "Um
netzengpassbedingt abgeregelten Strom erschließen zu können, muss die
Stromnachfrage örtlich zwischen Stromerzeugung und Netzengpass
erfolgen." Ölheizungen seien hier besonders geeignet, da sie vor
allem in Ein- und Zweifamilienhäusern im ländlichen Raum stehen - und
damit in direkter Nähe zu Windkraftanlagen und Solarparks. Des
Weiteren benötigen solche Öl-Hybridheizungen keine zusätzlichen
konventionellen Reservekraftwerke, da sie in Zeiten mit einem
niedrigen erneuerbaren Stromangebot mit dem speicherbaren
Energieträger Heizöl betrieben werden können. Dass das Prinzip in der
Praxis grundsätzlich funktioniert, hat das IWO bereits mit ersten
Modellversuchen demonstriert.
"Auch nach einem künftigen Ausbau der Stromnetze wird es durch die
zunehmende Erweiterung der erneuerbaren Stromerzeugungskapazitäten in
Zeiten mit großem Angebot und geringer Nachfrage ungenutzte
Ökostromerzeugungspotenziale geben. Power-to-Heat-fähige
Hybridheizungen könnten hier also dauerhaft von großem Nutzen sein",
berichtet Willig. "Für den massenweisen Einsatz solcher Lösungen muss
der Gesetzgeber aber eine Anpassung der Rahmenbedingungen vornehmen."
Dazu gehöre insbesondere, die Nutzung von ansonsten abgeregeltem
Strom durch uneingeschränkt flexible Stromverbraucher ökonomisch
attraktiv zu gestalten. Dann würde ein Anreiz entstehen, mit
Power-to-Heat-fähigen Hybridheizungen gezielt bisher ungenutzte, aber
vorhandene Ökostromerzeugungspotenziale zu erschließen.
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Rainer Diederichs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg
Tel +49 40 235113-884; Fax +49 40 235113-29
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