14.11.2024 12:45 | Repräsentanz Transparente Gebäudehülle GbR | Vermischtes
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Energieeffizienz: Grundlage für klimafreundliche und bezahlbare Gebäude / Reaktion auf das "Manifest für einen Kurswechsel in der Klimapolitik im Gebäudesektor"
Berlin (ots) -
Die Bauindustriebranchen Glas, Fenster und Fassadenbau, Sonnenschutz und Automation üben deutliche Kritik an dem von der Wohnungswirtschaft initiierten "Manifest für einen Kurswechsel in der Klimapolitik im Gebäudesektor". Es gebe zwar sinnvolle Denkanstöße, gehe aber von einer unvollständigen Analyse aus und schieße so über das Ziel hinaus. Thomas Drinkuth, Leiter der Branchenvertretung "Repräsentanz Transparente Gebäudehülle" RTG zeigt sich irritiert: "Schon im ersten Satz wird eine "einseitige Fokussierung auf Energieeinsparung im Gebäudesektor" bemängelt, die es aber so in der Realität gar nicht gibt. Wie man zu dieser Aussage kommen kann, während der Staat Wärmepumpen mit bis zu 70%, Energieeinsparmaßnahmen aber nur mit bis zu 20% fördert, ist rätselhaft. Tatsächlich dominiert der Wechsel von Öl und Gas zu erneuerbaren Energien längst die Diskussion und die Förderprogramme - nicht erst seit der Neuauflage des Gebäudeenergiegesetzes. Dabei ist klar: Ein zukunftsfähiges Gebäude hat eine ausreichend energieeffiziente und vor Hitze schützende Hülle und heizt mit erneuerbaren Energien. Wer einseitig auf den Heizungstausch setzen will, biegt falsch ab."
Das Manifest suggeriere, man könne die Herausforderungen einer bezahlbaren Energieversorgung und des Klimaschutzes in der Energieerzeugung lösen, ohne sich nennenswert um den Verbrauch des Gebäudes zu kümmern. Das könne laut Drinkuth jedoch nicht funktionieren: "Die Frage, woher die enorme Menge an erneuerbarer Energie für den Bedarf des Gebäudebestandes kommen soll, bleibt unbeantwortet. Nur mit energieeffizienten Gebäudehüllen kann der Energiebedarf auf ein Maß gesenkt werden, das dauerhaft die Energieversorgung und die Bezahlbarkeit für Mieter sowie Eigentümer sichert. Schon seit Jahren zeigen alle Klimazielszenarien, auch die der Bundesregierung selbst: Der Energiebedarf muss sinken, um erneuerbar gedeckt werden zu können. Daher ist auch die Forderung, gesetzliche Anforderungen künftig ausschließlich auf die Minderung von CO2-Emissionen auszurichten, nicht zielführend. Eine Mindestanforderung an die Effizienz muss sein."
Eine weitere Schwachstelle sei, dass die Autoren scheinbar hauptsächlich die Bestände der Wohnungswirtschaft in den Blick nehmen würden. Die energetisch im Durchschnitt viel schlechteren Ein- und Zweifamilienhäuser würden außer Acht lassen. "Die professionelle Wohnungswirtschaft hat ihre Bestände in den vergangenen Jahren energetisch akzeptabel modernisiert. Insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Nichtwohngebäude stecken jedoch im Modernisierungsstau und benötigen erhebliche Fördermittel für die anstehenden Aufgaben", so Drinkuth weiter. Allein die gut 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser machen einen Anteil von mehr als 80% am Wohngebäudebestand aus. Rund die Hälfte befindet sich in einer der drei schlechtesten Energieeffizienzklassen F, G und H. Hier sind vielfach Modernisierungsmaßnahmen notwendig, um den Einsatz bspw. einer Wärmepumpe technisch und wirtschaftlich zu ermöglichen. Die RTG hat erst vor wenigen Tagen die Ergebnisse einer Befragung von 2.000 Hausbesitzern veröffentlicht. Klares Ergebnis: Rund 70% derer, die bisher nicht saniert hatten, gaben an, dass bessere staatliche Förderprogramme sie zur Modernisierung motivieren könnten.
Positiv sei zu werten, dass die Autoren des Manifests die Frage in den Raum stellen, wie gut Gebäude nach einer Sanierung denn wirklich werden müssen. Drinkuth dazu: "Klar ist, dass die Fenster, Dächer und Wände alter und unsanierter Gebäude dringend besser werden müssen. Aber es gibt noch keinen einfachen Mindestzielstandard, der klar sagt: Ab hier ist eine Gebäudehülle gut genug für eine wirtschaftliche Versorgung mit erneuerbarer Energie, für die Erreichung der Klimaziele und für die Anpassung an den voranschreitenden Klimawandel - und ist kosteneffizient. Weder heutige Förderstandards noch die gesetzlichen Anforderungen leisten das. So einen Standard zu erarbeiten, wäre eine wichtige Aufgabe für die nächste Bundesregierung."
Die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle ist das gemeinsame Hauptstadtbüro des Bundesverbands Flachglas, der Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation und des Verbands Fenster + Fassade zusammen mit den Unternehmen Hunter Douglas, Roma, Somfy, Velux, Veka und Warema. Sie ist Impulsgeber und Dialogpartner für alle Politikakteure und Stakeholder, die die bau- und energiepolitischen Rahmenbedingungen gestalten.
Pressekontakt:
Repräsentanz Transparente Gebäudehülle GbR
Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz
drinkuth@transparente-gebaeudehuelle.de
0160-96228006
Unter den Linden 10
10117 Berlin
Original-Content von: Repräsentanz Transparente Gebäudehülle GbR, übermittelt durch news aktuell
Die Bauindustriebranchen Glas, Fenster und Fassadenbau, Sonnenschutz und Automation üben deutliche Kritik an dem von der Wohnungswirtschaft initiierten "Manifest für einen Kurswechsel in der Klimapolitik im Gebäudesektor". Es gebe zwar sinnvolle Denkanstöße, gehe aber von einer unvollständigen Analyse aus und schieße so über das Ziel hinaus. Thomas Drinkuth, Leiter der Branchenvertretung "Repräsentanz Transparente Gebäudehülle" RTG zeigt sich irritiert: "Schon im ersten Satz wird eine "einseitige Fokussierung auf Energieeinsparung im Gebäudesektor" bemängelt, die es aber so in der Realität gar nicht gibt. Wie man zu dieser Aussage kommen kann, während der Staat Wärmepumpen mit bis zu 70%, Energieeinsparmaßnahmen aber nur mit bis zu 20% fördert, ist rätselhaft. Tatsächlich dominiert der Wechsel von Öl und Gas zu erneuerbaren Energien längst die Diskussion und die Förderprogramme - nicht erst seit der Neuauflage des Gebäudeenergiegesetzes. Dabei ist klar: Ein zukunftsfähiges Gebäude hat eine ausreichend energieeffiziente und vor Hitze schützende Hülle und heizt mit erneuerbaren Energien. Wer einseitig auf den Heizungstausch setzen will, biegt falsch ab."
Das Manifest suggeriere, man könne die Herausforderungen einer bezahlbaren Energieversorgung und des Klimaschutzes in der Energieerzeugung lösen, ohne sich nennenswert um den Verbrauch des Gebäudes zu kümmern. Das könne laut Drinkuth jedoch nicht funktionieren: "Die Frage, woher die enorme Menge an erneuerbarer Energie für den Bedarf des Gebäudebestandes kommen soll, bleibt unbeantwortet. Nur mit energieeffizienten Gebäudehüllen kann der Energiebedarf auf ein Maß gesenkt werden, das dauerhaft die Energieversorgung und die Bezahlbarkeit für Mieter sowie Eigentümer sichert. Schon seit Jahren zeigen alle Klimazielszenarien, auch die der Bundesregierung selbst: Der Energiebedarf muss sinken, um erneuerbar gedeckt werden zu können. Daher ist auch die Forderung, gesetzliche Anforderungen künftig ausschließlich auf die Minderung von CO2-Emissionen auszurichten, nicht zielführend. Eine Mindestanforderung an die Effizienz muss sein."
Eine weitere Schwachstelle sei, dass die Autoren scheinbar hauptsächlich die Bestände der Wohnungswirtschaft in den Blick nehmen würden. Die energetisch im Durchschnitt viel schlechteren Ein- und Zweifamilienhäuser würden außer Acht lassen. "Die professionelle Wohnungswirtschaft hat ihre Bestände in den vergangenen Jahren energetisch akzeptabel modernisiert. Insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Nichtwohngebäude stecken jedoch im Modernisierungsstau und benötigen erhebliche Fördermittel für die anstehenden Aufgaben", so Drinkuth weiter. Allein die gut 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser machen einen Anteil von mehr als 80% am Wohngebäudebestand aus. Rund die Hälfte befindet sich in einer der drei schlechtesten Energieeffizienzklassen F, G und H. Hier sind vielfach Modernisierungsmaßnahmen notwendig, um den Einsatz bspw. einer Wärmepumpe technisch und wirtschaftlich zu ermöglichen. Die RTG hat erst vor wenigen Tagen die Ergebnisse einer Befragung von 2.000 Hausbesitzern veröffentlicht. Klares Ergebnis: Rund 70% derer, die bisher nicht saniert hatten, gaben an, dass bessere staatliche Förderprogramme sie zur Modernisierung motivieren könnten.
Positiv sei zu werten, dass die Autoren des Manifests die Frage in den Raum stellen, wie gut Gebäude nach einer Sanierung denn wirklich werden müssen. Drinkuth dazu: "Klar ist, dass die Fenster, Dächer und Wände alter und unsanierter Gebäude dringend besser werden müssen. Aber es gibt noch keinen einfachen Mindestzielstandard, der klar sagt: Ab hier ist eine Gebäudehülle gut genug für eine wirtschaftliche Versorgung mit erneuerbarer Energie, für die Erreichung der Klimaziele und für die Anpassung an den voranschreitenden Klimawandel - und ist kosteneffizient. Weder heutige Förderstandards noch die gesetzlichen Anforderungen leisten das. So einen Standard zu erarbeiten, wäre eine wichtige Aufgabe für die nächste Bundesregierung."
Die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle ist das gemeinsame Hauptstadtbüro des Bundesverbands Flachglas, der Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation und des Verbands Fenster + Fassade zusammen mit den Unternehmen Hunter Douglas, Roma, Somfy, Velux, Veka und Warema. Sie ist Impulsgeber und Dialogpartner für alle Politikakteure und Stakeholder, die die bau- und energiepolitischen Rahmenbedingungen gestalten.
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