01.12.2021 11:29 | Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) | Vermischtes
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Hinterhof "Rudolf Fünf" liefert Auswege aus dem Wohnraummangel / Karlsruher Musterquartier als Modell für Nachhaltigkeit
Das denkmalgeschützte Hinterhof-Ensemble "Rudolf Fünf" in der Karlsruher Oststadt wird zum Experimentierfeld: Die Future Action Collective will mit DBU-Förderung ein nachhaltiges Musterquartier mit flexiblen Wohn- und Arbeitsräumen entstehen lassen. / Hinterhof "Rudolf Fünf" liefert Auswege aus dem Wohnraummangel/Karlsruher Musterquartier als Modell für Nachhaltigkeit / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6908 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Beachtung ggf. genannter Nutzungsbedingungen honorarfrei. Veröffentlichung bitte mit Bildrechte-Hinweis.
Karlsruhe (ots) -
Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, vor allem in Städten. Gleichzeitig ändern sich die Ansprüche: Während einerseits der Bedarf an Wohnfläche pro Einwohner in Deutschland seit 1991 stetig wächst, werden aus Klimaschutz- und Kostengründen energie- und ressourcensparende Angebote immer wichtiger. Flexiblere Wohn- und Arbeitsräume könnten helfen, das Leben in Quartieren nachhaltiger zu gestalten. In der Karlsruher Oststadt entwickelt das Unternehmen Future Action Collective mit der denkmalgeschützten Hinterhofbebauung Rudolf Fünf ein Musterquartier, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit rund 125.000 Euro fördert.
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) rechnet für das 21. Jahrhundert mit einem kontinuierlichen Zuzug von Menschen aus ländlichen Gebieten in die Stadt. Hinzu kommt: Während die durchschnittliche Wohnfläche nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland im Jahr 1991 noch rund 35 Quadratmeter pro Einwohner umfasste, wuchs sie bis 2020 auf 47 Quadratmeter an. "Hier wird deutlich, dass dringend erforderliche alternative Konzepte nötig sind, um den Flächen- und Ressourcenverbrauch im städtischen Wohnkontext zu verringern", sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Der von der Stiftung geförderte und durch ein fachübergreifendes Team aus der Baubranche umzusetzende integrale Planungsprozess soll unter anderem im Blick haben, dass die eingesetzten Ressourcen möglichst oft wiederverwendet und als Ausstattung umgenutzt werden können, bevor sie in einen Recyclingprozess gelangen. Vor Ort hergestellte Materialien und Bauteile gewährleisten kurze Wege, reduzieren somit den Treibhausgasausstoß. Außerdem soll ein Sharing-Konzept dazu führen, dass die umbaubaren Einrichtungsgegenstände und Bauteile maximal ausgelastet werden.
Innenhofbebauung Rudolf Fünf: Experimentierfeld für nachhaltige Quartiersentwicklung
Die denkmalgeschützte Innenhofbebauung 'Rudolf Fünf' in der Karlsruher Oststadt stellt mit den unterschiedlichen Räumen und Nutzungsmöglichkeiten ein ideales Experimentierfeld dar, heißt es seitens der Future Action Collective, zu dessen Führungsteam und Projektleitung auch Patrick Häussermann gehört. "Hier sollen Wohn- und Künstlerateliers, Co-Working-Spaces, Werkstätten, ein Café, Veranstaltungsräume und eine Dachterrasse entstehen", so das Unternehmen. Und: Der Nachbarschaft stehen Infrastrukturen wie Anlagen zum Gärtnern, Seminare und kulturelle Angebote zur Verfügung. Häussermann: "Leben und Arbeiten in der Stadt werden hier beispielhaft verknüpft." Das Ungewöhnliche: Durch verstellbare Raumtrennungen und Einrichtungen auf Rollen oder Gleitschienen sowie flexible Bauteile wie Lichtmodule und Leitungen können Wohn- und Arbeitsflächen kurzfristig umgewidmet oder mehrfach genutzt werden. Nach Häussermanns Worten führt das zu einer effizienteren Flächennutzung, die sich am aktuellen Bedarf orientiert. "Das kann dazu beitragen, die Wohnfläche pro Einwohner zu verringern, ohne das Gefühl der Einschränkung zu vermitteln", sagt der Ansprechpartner stellvertretend für das Team.
Begleitende Forschung, ob Nachhaltigkeitsbewusstsein gesteigert wird
Die Stärke des Projekts liegt nach Darstellung der Future Action Collective im interdisziplinären Ansatz. Für die Bearbeitung des Projekts hat sich ein Team aus den Fachgebieten Architektur, Ingenieurwesen, Design, Technik, Handwerk und Wissenschaft zusammengefunden. Darunter ist auch das kooperierende Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), das die Wirkung des Projektes auf die Menschen analysiert und der Frage nachgeht, ob es ihr Nachhaltigkeitsbewusstsein steigert. Zum Abschluss des als Vorbild für andere Städte geltenden Projekts soll der gesamte Prozess - Konzept, Ökobilanzierung, Konstruktionszeichnungen und Nutzung - dokumentiert und auf einer Online-Plattform zur Verfügung gestellt werden.
DBU fördert innovative, modellhafte und lösungsorientierte Vorhaben
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück hat seit Beginn ihrer Arbeit 1991 mehr als 10.300 Projekte mit mehr als 1,9 Milliarden Euro gefördert. Dabei handelt es sich um innovative, modellhafte und zugleich lösungsorientierte Vorhaben vor allem der mittelständischen Wirtschaft, um einen Beitrag für mehr Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten. Neben nachhaltigen Effekten in der Praxis geht es auch darum, eine breite Multiplikatorenwirkung der Ideen und Innovationen zu erzielen - für Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Das breite Spektrum an DBU-Förderthemen berücksichtigt sowohl aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den sogenannten planetaren Grenzen als auch die 17 Nachhaltigkeitsziele (engl. SDG, Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen.
Pressekontakt:
Klaus Jongebloed
- Pressesprecher -
Kerstin Heemann
Lea Kessens
Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
0171|3812888
presse@dbu.de
www.dbu.de
Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell
Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, vor allem in Städten. Gleichzeitig ändern sich die Ansprüche: Während einerseits der Bedarf an Wohnfläche pro Einwohner in Deutschland seit 1991 stetig wächst, werden aus Klimaschutz- und Kostengründen energie- und ressourcensparende Angebote immer wichtiger. Flexiblere Wohn- und Arbeitsräume könnten helfen, das Leben in Quartieren nachhaltiger zu gestalten. In der Karlsruher Oststadt entwickelt das Unternehmen Future Action Collective mit der denkmalgeschützten Hinterhofbebauung Rudolf Fünf ein Musterquartier, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit rund 125.000 Euro fördert.
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) rechnet für das 21. Jahrhundert mit einem kontinuierlichen Zuzug von Menschen aus ländlichen Gebieten in die Stadt. Hinzu kommt: Während die durchschnittliche Wohnfläche nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland im Jahr 1991 noch rund 35 Quadratmeter pro Einwohner umfasste, wuchs sie bis 2020 auf 47 Quadratmeter an. "Hier wird deutlich, dass dringend erforderliche alternative Konzepte nötig sind, um den Flächen- und Ressourcenverbrauch im städtischen Wohnkontext zu verringern", sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Der von der Stiftung geförderte und durch ein fachübergreifendes Team aus der Baubranche umzusetzende integrale Planungsprozess soll unter anderem im Blick haben, dass die eingesetzten Ressourcen möglichst oft wiederverwendet und als Ausstattung umgenutzt werden können, bevor sie in einen Recyclingprozess gelangen. Vor Ort hergestellte Materialien und Bauteile gewährleisten kurze Wege, reduzieren somit den Treibhausgasausstoß. Außerdem soll ein Sharing-Konzept dazu führen, dass die umbaubaren Einrichtungsgegenstände und Bauteile maximal ausgelastet werden.
Innenhofbebauung Rudolf Fünf: Experimentierfeld für nachhaltige Quartiersentwicklung
Die denkmalgeschützte Innenhofbebauung 'Rudolf Fünf' in der Karlsruher Oststadt stellt mit den unterschiedlichen Räumen und Nutzungsmöglichkeiten ein ideales Experimentierfeld dar, heißt es seitens der Future Action Collective, zu dessen Führungsteam und Projektleitung auch Patrick Häussermann gehört. "Hier sollen Wohn- und Künstlerateliers, Co-Working-Spaces, Werkstätten, ein Café, Veranstaltungsräume und eine Dachterrasse entstehen", so das Unternehmen. Und: Der Nachbarschaft stehen Infrastrukturen wie Anlagen zum Gärtnern, Seminare und kulturelle Angebote zur Verfügung. Häussermann: "Leben und Arbeiten in der Stadt werden hier beispielhaft verknüpft." Das Ungewöhnliche: Durch verstellbare Raumtrennungen und Einrichtungen auf Rollen oder Gleitschienen sowie flexible Bauteile wie Lichtmodule und Leitungen können Wohn- und Arbeitsflächen kurzfristig umgewidmet oder mehrfach genutzt werden. Nach Häussermanns Worten führt das zu einer effizienteren Flächennutzung, die sich am aktuellen Bedarf orientiert. "Das kann dazu beitragen, die Wohnfläche pro Einwohner zu verringern, ohne das Gefühl der Einschränkung zu vermitteln", sagt der Ansprechpartner stellvertretend für das Team.
Begleitende Forschung, ob Nachhaltigkeitsbewusstsein gesteigert wird
Die Stärke des Projekts liegt nach Darstellung der Future Action Collective im interdisziplinären Ansatz. Für die Bearbeitung des Projekts hat sich ein Team aus den Fachgebieten Architektur, Ingenieurwesen, Design, Technik, Handwerk und Wissenschaft zusammengefunden. Darunter ist auch das kooperierende Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), das die Wirkung des Projektes auf die Menschen analysiert und der Frage nachgeht, ob es ihr Nachhaltigkeitsbewusstsein steigert. Zum Abschluss des als Vorbild für andere Städte geltenden Projekts soll der gesamte Prozess - Konzept, Ökobilanzierung, Konstruktionszeichnungen und Nutzung - dokumentiert und auf einer Online-Plattform zur Verfügung gestellt werden.
DBU fördert innovative, modellhafte und lösungsorientierte Vorhaben
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück hat seit Beginn ihrer Arbeit 1991 mehr als 10.300 Projekte mit mehr als 1,9 Milliarden Euro gefördert. Dabei handelt es sich um innovative, modellhafte und zugleich lösungsorientierte Vorhaben vor allem der mittelständischen Wirtschaft, um einen Beitrag für mehr Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten. Neben nachhaltigen Effekten in der Praxis geht es auch darum, eine breite Multiplikatorenwirkung der Ideen und Innovationen zu erzielen - für Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Das breite Spektrum an DBU-Förderthemen berücksichtigt sowohl aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den sogenannten planetaren Grenzen als auch die 17 Nachhaltigkeitsziele (engl. SDG, Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen.
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