09.04.2019 03:00 | NDR Norddeutscher Rundfunk | Vermischtes
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Investoren erlangen offenbar häufig ohne Wissen der Behörden Kontrolle über Immobilien in Deutschland
Hamburg (ots) - Zahlreiche Immobilien in Deutschland wechseln
offenbar ihre Besitzer, ohne dass Mieter und deutsche Behörden etwas
davon mitbekommen. Wie Recherchen des NDR zeigen, können Investoren
Anteile an Immobilien hin und her schieben und so auch
Veräußerungsverbote umgehen. So verkaufte ein israelischer Investor
die Mehrheit der Firmenanteile an einem Wohnkomplex in Schwerin,
obwohl er sich dazu verpflichtet hatte, die Immobilien zehn Jahre
lang zu halten. Dadurch wollte die Stadt Spekulationen mit ihrem
Wohnraum verhindern. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft, die den
Immobilienkomplex privatisiert hatte, wusste vom Verkauf der Anteile
offenbar nichts.
Die Recherchen des Radiosenders NDR Info und des NDR Magazins
"Panorama 3" ergaben in diesem sowie in weiteren Fällen, dass die
Wohnungsgesellschaften, die die Immobilien halten, zwar in
Deutschland registriert sind, aber Firmen auf Zypern gehören. Dabei
handelt es sich um Briefkastenfirmen, die von einer zyprischen
Anwaltskanzlei verwaltet werden. Auftraggeber sind internationale
Investoren. Über das von der Bundesregierung 2017 in Deutschland
eingeführte Transparenzregister war nicht zu ermitteln, wer hinter
den Firmen steckt. Der NDR hatte in die Registereinträge von 15
Wohnungsgesellschaften und Unternehmen Einsicht genommen - ohne
Ergebnis.
Möglich ist der Anteilsverkauf durch so genannte "Share Deals".
Investoren erwerben dadurch zwar nicht die Immobilien selbst, sondern
Mehrheitsanteile an den Firmen, denen die Immobilien gehören. De
facto erlangen sie aber die Kontrolle über die Gebäude. Dadurch
können Investoren zudem Steuern sparen. Derzeit müssen sie keine
Grunderwerbssteuer zahlen, wenn sie weniger als 95 Prozent der
Immobilien-Anteile übernehmen. Die Bundesländer hatten an diesem
Anteilshandel zuletzt starke Kritik geübt. Nach Schätzungen des
hessischen Finanzministeriums entgehen dem Staat durch die "Share
Deals" bis zu eine Milliarde Euro pro Jahr. Voraussichtlich noch im
Frühjahr wird sich der Bundestag mit diesem Thema beschäftigen.
"Panorama 3" sendet eine ausführliche Dokumentation der Recherchen
am Dienstag, 9. April, um 21.00 Uhr im NDR Fernsehen. NDR Info
berichtet über dieses Thema ausführlich am 9. und am 10. April, unter
anderem in einem halbstündigen Feature am Mittwoch, 10. April, um
20.30 Uhr.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Bettina Brinker
Tel.: 040/4156-2302
Mail: b.brinker@ndr.de
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
offenbar ihre Besitzer, ohne dass Mieter und deutsche Behörden etwas
davon mitbekommen. Wie Recherchen des NDR zeigen, können Investoren
Anteile an Immobilien hin und her schieben und so auch
Veräußerungsverbote umgehen. So verkaufte ein israelischer Investor
die Mehrheit der Firmenanteile an einem Wohnkomplex in Schwerin,
obwohl er sich dazu verpflichtet hatte, die Immobilien zehn Jahre
lang zu halten. Dadurch wollte die Stadt Spekulationen mit ihrem
Wohnraum verhindern. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft, die den
Immobilienkomplex privatisiert hatte, wusste vom Verkauf der Anteile
offenbar nichts.
Die Recherchen des Radiosenders NDR Info und des NDR Magazins
"Panorama 3" ergaben in diesem sowie in weiteren Fällen, dass die
Wohnungsgesellschaften, die die Immobilien halten, zwar in
Deutschland registriert sind, aber Firmen auf Zypern gehören. Dabei
handelt es sich um Briefkastenfirmen, die von einer zyprischen
Anwaltskanzlei verwaltet werden. Auftraggeber sind internationale
Investoren. Über das von der Bundesregierung 2017 in Deutschland
eingeführte Transparenzregister war nicht zu ermitteln, wer hinter
den Firmen steckt. Der NDR hatte in die Registereinträge von 15
Wohnungsgesellschaften und Unternehmen Einsicht genommen - ohne
Ergebnis.
Möglich ist der Anteilsverkauf durch so genannte "Share Deals".
Investoren erwerben dadurch zwar nicht die Immobilien selbst, sondern
Mehrheitsanteile an den Firmen, denen die Immobilien gehören. De
facto erlangen sie aber die Kontrolle über die Gebäude. Dadurch
können Investoren zudem Steuern sparen. Derzeit müssen sie keine
Grunderwerbssteuer zahlen, wenn sie weniger als 95 Prozent der
Immobilien-Anteile übernehmen. Die Bundesländer hatten an diesem
Anteilshandel zuletzt starke Kritik geübt. Nach Schätzungen des
hessischen Finanzministeriums entgehen dem Staat durch die "Share
Deals" bis zu eine Milliarde Euro pro Jahr. Voraussichtlich noch im
Frühjahr wird sich der Bundestag mit diesem Thema beschäftigen.
"Panorama 3" sendet eine ausführliche Dokumentation der Recherchen
am Dienstag, 9. April, um 21.00 Uhr im NDR Fernsehen. NDR Info
berichtet über dieses Thema ausführlich am 9. und am 10. April, unter
anderem in einem halbstündigen Feature am Mittwoch, 10. April, um
20.30 Uhr.
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