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Mikro-Appartements - beliebte Alternative oder überteuerte Wohngelegenheit?

Der Bedarf an kleinen, bezahlbaren und möblierten Wohneinheiten, sogenannten Mikroapartments, ist so hoch wie nie zuvor.
Foto: pixabay.com/de/users/Hans-2/
All jene, die in deutschen Großstädten eine Wohnung oder ein Haus suchen, die brauchen einerseits Geduld und andererseits auch ein recht dickes Portemonnaie. Die Preise - ganz egal, ob es sich um Mietvorschreibungen oder Verkaufspreise handelt - steigen weiterhin. Wer glaubt, dass in den kleineren Städten noch günstige Mietwohnungen zur Verfügung stehen, der irrt. Auch in den ländlichen Regionen steigen die Preise. Das ist vor allem für Studenten problematisch, die auf der Suche nach kleineren Studenten-Appartements sind. Doch seit geraumer Zeit werden Mikro-Appartements zur Verfügung gestellt, die - so zumindest die Immobilienkonzerne - günstiger als normale Mietwohnungen sein sollen. Das mag zwar stimmen, die Mietvorschreibungen, die für derartige Wohngelegenheit verlangt werden, sind den Studenten aber dennoch zu teuer. Nur wenige Studenten können sich derartige Appartements auch tatsächlich leisten, sodass die Gefahr besteht, dass demnächst viele Mikro-Appartements leer bleiben, weil die Studenten nicht das notwendige Kleingeld haben.
Auch die Mikro-Appartements werden immer teuer
Folgt man dem "Handelsblatt", so werden seit geraumer Zeit Komplexe mit sogenannten Mikro-Wohnungen errichtet, die vor allem Studenten ansprechen sollen. Aktuell gibt es noch genügend Mikro-Wohnungen und zahlreiche Studenten, die auch noch interessiert sind. Doch das heißt nicht, dass dieser Zustand erhalten bleibt. Experten gehen davon aus, dass Appartements, die über eine gehobene Ausstattung verfügen, demnächst ebenfalls nicht mehr vermietet werden, weil auch hier die Preise in die Höhe schießen werden. Das bedeutet, dass die Mikro-Appartements, die extra für Studenten gebaut wurden, zu teuer für die Studenten werden.
Sind Mikro-Appartements nur eine Notlösung?
"Noch immer sind die Mieten viel zu teuer für die jungen Menschen, die sich mit Studentenjobs über Wasser halten oder von den Eltern unterstützt werden", so Michael Voigtländer ("Institut der Deutschen Wirtschaft Köln"). Während sich die Studenten mit den hohen Preisen für Mikro-Appartements beschäftigen, befassen sich die Immobilienkonzerne, die hinter den Appartements stehen, mit ganz anderen Dingen: 2,8 Millionen Studierende werden für das Wintersemester 2016/17 erwartet, wobei - hier sind viele Experten überzeugt - dieser Rekord auch gleichzeitig der Höhepunkt des Wachstums ist. Eine weitere Steigerung ist, so etwa Immobiliendienstleister "Savills", nicht mehr möglich. Auch Sonja Knorr, die "Scope"-Immobilienfondsexpertin", weiß, dass die Preise für die Studentenwohnungen immer teurer werden und viele Studenten es gar nicht schaffen, Monat für Monat 500 Euro für die Wohnung zu bezahlen. "All jene, die sich für derartige Mikro-Appartements um 500 Euro im Monat entscheiden, werden nach dem ersten Semester eine andere Wohnmöglichkeit suchen. 500 Euro sind einfach zu viel Geld für Studenten. Man wird sich also wieder für Wohngemeinschaften entscheiden und die Mikro-Appartements bleiben leer."
Kein interessantes Investment
Es sind die häufigen Schlüsselübergaben, die Investments in Studenten-Appartements extrem uninteressant machen. Die Kosten für die Instandhaltung steigen; das Risiko, dass die Mikro-Appartements leer bleiben, ist extrem hoch. Steigen die Preise weiterhin, müssen die Immobilienkonzerne nach einer anderen Zielgruppe Ausschau halten - das wird aber, angesichts der geringen Wohnraumgrößen derartiger Mikro-Appartements, extrem schwer werden.
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