08.07.2022 05:00 | rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg | Vermischtes
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618 Berliner Immobilienfirmen mit Eigentümern in Steueroasen und Zypern / Immobilienverkauf in Berlin wegen Russlandsanktionen gestoppt
Berlin (ots) -
BR/MDR/RBB/SWR exklusiv
Eine exklusive Auswertung von Creditreform-Daten für die Sender rbb/BR/MDR/SWR ergibt, dass der Berliner Immobilienmarkt bundesweit ein "Hot-Spot" für Unternehmen mit unklaren Eigentümerverhältnissen ist.
Bundesweit gibt es 774 Immobilienunternehmen zu deren unmittelbaren Eigentümern Firmen in Zypern, auf den Britischen Jungferninseln, den Cayman und den Marshall Inseln gehören. In diesen Ländern ist es besonders einfach, sich hinter komplexen Firmenstrukturen "unsichtbar" zu machen. 618 dieser Firmen haben ihren Sitz in Berlin.
Berlin galt lange als bevorzugter Investitionsort für russische Bürger. Zwischen 2004 und 2021 haben sie nach einer Auswertung des bei der Senatsbauverwaltung angesiedelten Gutachterausschusses auf dem Berliner Immobilienmarkt gut 456 Millionen Euro investiert. Vor allem zwischen 2011 und 2017, danach brachen die Käufe ein.
Um sanktionierte Vermögen zu überprüfen, gleichen die Finanzbehörden der Länder seit Verhängung der Russlandsanktionen die Sanktionslisten mit den Steuerdaten ab. Die Berliner Finanzverwaltung wollte sich auf Anfrage des rbb nicht dazu äußern, ob es dabei Treffer gab.
Unabhängig von dieser Überprüfung wurde vor einigen Wochen ein Immobiliengeschäft gestoppt, weil die Eigentümerin auf der Sanktionsliste steht. Nach Informationen der Redaktion rbb24 Recherche soll sich dabei um eine Immobilie in Stadtlage handeln.
Die Eigentümerin hatte den Verkaufsprozess 2021 gestartet, doch die Abwicklung des Geschäfts zog sich hin. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine stand sie dann auf der Sanktionsliste. Sowohl der mit dem Verkauf befasste Notar als auch die zuständige Bank sollen bei dem inzwischen vorgeschriebenen Abgleich mit den Sanktionslisten die Verkäuferin entdeckt und den Fall an die Financial Intelligence Unit (FIU) gemeldet haben. Von dort wurde das Landeskriminalamt informiert, das sich aus Datenschutzgründen nicht zu weiteren Einzelheiten und zum Umfang des Geschäfts äußern konnte.
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
rbb24 Recherche
Masurenallee 8 - 14
14057 Berlin
Tel.: (030) 97 99 3-30350
Fax: (030) 97 99 3-30309
Mail: koordination@rbb-online.de
Internet: www.rbb-online.de
Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm.
Original-Content von: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg, übermittelt durch news aktuell
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Berlin galt lange als bevorzugter Investitionsort für russische Bürger. Zwischen 2004 und 2021 haben sie nach einer Auswertung des bei der Senatsbauverwaltung angesiedelten Gutachterausschusses auf dem Berliner Immobilienmarkt gut 456 Millionen Euro investiert. Vor allem zwischen 2011 und 2017, danach brachen die Käufe ein.
Um sanktionierte Vermögen zu überprüfen, gleichen die Finanzbehörden der Länder seit Verhängung der Russlandsanktionen die Sanktionslisten mit den Steuerdaten ab. Die Berliner Finanzverwaltung wollte sich auf Anfrage des rbb nicht dazu äußern, ob es dabei Treffer gab.
Unabhängig von dieser Überprüfung wurde vor einigen Wochen ein Immobiliengeschäft gestoppt, weil die Eigentümerin auf der Sanktionsliste steht. Nach Informationen der Redaktion rbb24 Recherche soll sich dabei um eine Immobilie in Stadtlage handeln.
Die Eigentümerin hatte den Verkaufsprozess 2021 gestartet, doch die Abwicklung des Geschäfts zog sich hin. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine stand sie dann auf der Sanktionsliste. Sowohl der mit dem Verkauf befasste Notar als auch die zuständige Bank sollen bei dem inzwischen vorgeschriebenen Abgleich mit den Sanktionslisten die Verkäuferin entdeckt und den Fall an die Financial Intelligence Unit (FIU) gemeldet haben. Von dort wurde das Landeskriminalamt informiert, das sich aus Datenschutzgründen nicht zu weiteren Einzelheiten und zum Umfang des Geschäfts äußern konnte.
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