01.02.2023 10:45 | ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe | Bau- und Immobiliennachrichten
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Krise am Bau: Baukonjunktur immer besorgniserregender
Berlin (ots) -
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes verteuerten sich Baumaterialien im Jahresdurchschnitt 2022 deutlich gegenüber dem Vorjahr. Infolge stiegen auch die Preise für den Neubau von Wohngebäuden. Die Daten kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe:
"Aufgrund der Energiekrise mussten Bauherren und Unternehmen im letzten Jahr starke Preisanstiege verkraften. Gerade energieintensive Baumaterialien wie Stabstahl (+40,4 %), Blankstahl (+39,1 %) und Betonstahlmatten (+38,1 %) verteuerten sich gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021.
Den Unternehmen bleibt nichts anderes übrig, als die immensen Preissprünge weiterzugeben. Dies führte im letzten Jahr dazu, dass das Bauen teurer wurde. Mit einem Jahresdurchschnitt 2022 von plus 16,4 % bei den Preisen für den Neubau von Wohngebäuden gegenüber dem Vorjahr war es die höchste gemessene Veränderung gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 1958. Unter diesen Entwicklungen leidet der Wohnungsbau. Von Januar bis November 2022 gingen die Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 % auf rund 322 000 zurück.
Diese Entwicklungen sind besorgniserregend. Denn während sowohl im Wohnungsbau, als auch in der Infrastruktur oder bei der Energiewende wahre Mammutaufgaben anstehen, schrumpft das Bauvolumen in Deutschland aller Voraussicht nach in diesem Jahr. Sollte der Druck auf die Branche weiter zunehmen, geraten die Bau-, Sanierungs- und Nachhaltigkeitsziele in Deutschland immer mehr in Gefahr.
Es sind die hiesigen mittelständischen Bauunternehmen, die ihre Kapazitäten in den letzten 15 Jahren ausgebaut hatten, um Deutschlands Straßen, Brücken, Wohnhäuser, Schulen, Fabriken und Windräder zu bauen und zu sanieren. Aber schon jetzt sind im Wohnungsbau aufgrund der ausbleibenden Auftragseingänge Unterauslastungen absehbar. Es muss jetzt alles dafür getan werden, die Auftragsrückgänge zu stoppen. Andernfalls wird die Branche früher oder später Kapazitäten abbauen müssen", so Pakleppa.
Neue Baupolitik für eine neue Zeit
Für Bauherren und Branche fordert der Hauptgeschäftsführer von der Politik bessere Rahmenbedingungen. "Wir müssen das Bauen in Deutschland endlich einfacher machen. Das bedeutet: Mehr Bauland ausweisen, alle bestehenden Regelungen zum Baugebot konsequent anwenden, ein Behördenportal einrichten sowie den vollständig digitalen Bauantrag samt Genehmigungsverfahren einführen, mehr Förderungen im Neubau zur Verfügung stellen und vom überambitionierten und zu teuren EH-40-Standard entkoppeln, eine Nachfolgeregelung für das Baukindergeld finden, die Grunderwerbssteuer senken und Sonderabschreibungen im sozialen Wohnungsneubau auf 10 Prozent ausweiten."
Pressekontakt:
Iris Rabe
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail rabe@zdb.de
Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes verteuerten sich Baumaterialien im Jahresdurchschnitt 2022 deutlich gegenüber dem Vorjahr. Infolge stiegen auch die Preise für den Neubau von Wohngebäuden. Die Daten kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe:
"Aufgrund der Energiekrise mussten Bauherren und Unternehmen im letzten Jahr starke Preisanstiege verkraften. Gerade energieintensive Baumaterialien wie Stabstahl (+40,4 %), Blankstahl (+39,1 %) und Betonstahlmatten (+38,1 %) verteuerten sich gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2021.
Den Unternehmen bleibt nichts anderes übrig, als die immensen Preissprünge weiterzugeben. Dies führte im letzten Jahr dazu, dass das Bauen teurer wurde. Mit einem Jahresdurchschnitt 2022 von plus 16,4 % bei den Preisen für den Neubau von Wohngebäuden gegenüber dem Vorjahr war es die höchste gemessene Veränderung gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 1958. Unter diesen Entwicklungen leidet der Wohnungsbau. Von Januar bis November 2022 gingen die Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 % auf rund 322 000 zurück.
Diese Entwicklungen sind besorgniserregend. Denn während sowohl im Wohnungsbau, als auch in der Infrastruktur oder bei der Energiewende wahre Mammutaufgaben anstehen, schrumpft das Bauvolumen in Deutschland aller Voraussicht nach in diesem Jahr. Sollte der Druck auf die Branche weiter zunehmen, geraten die Bau-, Sanierungs- und Nachhaltigkeitsziele in Deutschland immer mehr in Gefahr.
Es sind die hiesigen mittelständischen Bauunternehmen, die ihre Kapazitäten in den letzten 15 Jahren ausgebaut hatten, um Deutschlands Straßen, Brücken, Wohnhäuser, Schulen, Fabriken und Windräder zu bauen und zu sanieren. Aber schon jetzt sind im Wohnungsbau aufgrund der ausbleibenden Auftragseingänge Unterauslastungen absehbar. Es muss jetzt alles dafür getan werden, die Auftragsrückgänge zu stoppen. Andernfalls wird die Branche früher oder später Kapazitäten abbauen müssen", so Pakleppa.
Neue Baupolitik für eine neue Zeit
Für Bauherren und Branche fordert der Hauptgeschäftsführer von der Politik bessere Rahmenbedingungen. "Wir müssen das Bauen in Deutschland endlich einfacher machen. Das bedeutet: Mehr Bauland ausweisen, alle bestehenden Regelungen zum Baugebot konsequent anwenden, ein Behördenportal einrichten sowie den vollständig digitalen Bauantrag samt Genehmigungsverfahren einführen, mehr Förderungen im Neubau zur Verfügung stellen und vom überambitionierten und zu teuren EH-40-Standard entkoppeln, eine Nachfolgeregelung für das Baukindergeld finden, die Grunderwerbssteuer senken und Sonderabschreibungen im sozialen Wohnungsneubau auf 10 Prozent ausweiten."
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