25.03.2022 09:40 | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. | Bau- und Immobiliennachrichten
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Bau startet gespalten ins Jahr / Umsatz zog im Januar an, Nachfrage schwächelt / Branchen-Umfrage zu Materialengpässen, Auftragsstornierungen und weiteren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine
Berlin (ots) -
Die BAUINDUSTRIE ist gespalten in das Jahr 2022 gestartet: Während die Bautätigkeit im Januar - im Vorjahresvergleich - um preisbereinigt 7,0 Prozent anzog, meldeten die Unternehmen* des Bauhauptgewerbes ein reales Orderminus von 2,4 Prozent, kalenderbereinigt sogar von 4,4 Prozent. "Die Bauunternehmen haben die vergleichsweise milde Witterung zu Jahresbeginn genutzt, um die Aufträge aus 2021 weiter abzuarbeiten." Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft. Demnach schiebe die Branche* mittlerweile einen historisch hohen Auftragsbestand von 64,3 Milliarden Euro vor sich her, hervorgerufen auch durch die Lieferengpässe bei Baumaterialien im vergangenen Jahr, die zu Verzögerungen bei einzelnen Projekten geführt hätten. "Wir hatten eigentlich gehofft, dass sich die Materialversorgung in diesem Jahr beruhigt und wir die Bestände zügig abarbeiten können. Nun erwarten wir eine Fortsetzung der Probleme bei der Materialbeschaffung. Schließlich bezieht jedes dritte Bauunternehmen Baumaterial aus Russland oder der Ukraine." Dies gehe aus der aktuellen Verbandsumfrage zu den Folgen des Krieges in der Ukraine auf die Bautätigkeit in Deutschland hervor.
Demnach hätten 83 Prozent der Umfrageteilnehmer von Problemen in ihrer Bautätigkeit berichtet, wie Lieferengpässen und starken Preissteigerungen bei Baumaterial. Davon hätten 72 Prozent sogar von Verzögerungen bei laufenden Projekten berichtet, 84 Prozent von Problemen bei der Angebotsabgabe. Müller: "Um die gestiegenen Baumaterialpreise schultern zu können, bevorzugen die Bauunternehmen - wenn möglich - nur noch die Auftraggeber, die eine Preisgleitung akzeptieren." Dies hätten knapp 40 Prozent der betroffenen Umfrageteilnehmer angegeben. "Wenn dies nicht möglich ist, sehen sich viele Bauunternehmen gar nicht mehr in der Lage, ein Angebot abzugeben."
"Wir befürchten auch, dass sich die Situation bald auf die Auftragslage auswirken könnte. Schließlich berichtete nahezu jedes vierte betroffene Bauunternehmen, dass Auftraggeber Projekte zurückgestellt hätten. Noch sind wir angesichts der hohen Auftragsbestände aber gut ausgelastet", beschreibt Müller die aktuelle Situation. Daran würde auch der preisbereinigte Orderrückgang im Januar (im Vorjahresvergleich) von 2,4 Prozent sowie (im Vormonatsvergleich**) von 10,8 Prozent kurzfristig nichts ändern.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
**) saison-, kalender- und preisbereinigt
Auch im Internet mit Grafik abrufbar: bauindustrie.de
Pressekontakt:
Britta Frischemeyer
Pressesprecherin
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Tel. 030 21286-229 / E-Mail: britta.frischemeyer@bauindustrie.de
Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell
Die BAUINDUSTRIE ist gespalten in das Jahr 2022 gestartet: Während die Bautätigkeit im Januar - im Vorjahresvergleich - um preisbereinigt 7,0 Prozent anzog, meldeten die Unternehmen* des Bauhauptgewerbes ein reales Orderminus von 2,4 Prozent, kalenderbereinigt sogar von 4,4 Prozent. "Die Bauunternehmen haben die vergleichsweise milde Witterung zu Jahresbeginn genutzt, um die Aufträge aus 2021 weiter abzuarbeiten." Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft. Demnach schiebe die Branche* mittlerweile einen historisch hohen Auftragsbestand von 64,3 Milliarden Euro vor sich her, hervorgerufen auch durch die Lieferengpässe bei Baumaterialien im vergangenen Jahr, die zu Verzögerungen bei einzelnen Projekten geführt hätten. "Wir hatten eigentlich gehofft, dass sich die Materialversorgung in diesem Jahr beruhigt und wir die Bestände zügig abarbeiten können. Nun erwarten wir eine Fortsetzung der Probleme bei der Materialbeschaffung. Schließlich bezieht jedes dritte Bauunternehmen Baumaterial aus Russland oder der Ukraine." Dies gehe aus der aktuellen Verbandsumfrage zu den Folgen des Krieges in der Ukraine auf die Bautätigkeit in Deutschland hervor.
Demnach hätten 83 Prozent der Umfrageteilnehmer von Problemen in ihrer Bautätigkeit berichtet, wie Lieferengpässen und starken Preissteigerungen bei Baumaterial. Davon hätten 72 Prozent sogar von Verzögerungen bei laufenden Projekten berichtet, 84 Prozent von Problemen bei der Angebotsabgabe. Müller: "Um die gestiegenen Baumaterialpreise schultern zu können, bevorzugen die Bauunternehmen - wenn möglich - nur noch die Auftraggeber, die eine Preisgleitung akzeptieren." Dies hätten knapp 40 Prozent der betroffenen Umfrageteilnehmer angegeben. "Wenn dies nicht möglich ist, sehen sich viele Bauunternehmen gar nicht mehr in der Lage, ein Angebot abzugeben."
"Wir befürchten auch, dass sich die Situation bald auf die Auftragslage auswirken könnte. Schließlich berichtete nahezu jedes vierte betroffene Bauunternehmen, dass Auftraggeber Projekte zurückgestellt hätten. Noch sind wir angesichts der hohen Auftragsbestände aber gut ausgelastet", beschreibt Müller die aktuelle Situation. Daran würde auch der preisbereinigte Orderrückgang im Januar (im Vorjahresvergleich) von 2,4 Prozent sowie (im Vormonatsvergleich**) von 10,8 Prozent kurzfristig nichts ändern.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
**) saison-, kalender- und preisbereinigt
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