31.10.2018 11:25 | Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) | Energie
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Nichtwohngebäude: dena empfiehlt branchenspezifische Lösungen für mehr Energieeffizienz
Berlin (ots) -
- dena-Branchenanalysen zeichnen differenziertes Bild für
Wirtschaftsimmobilien und kommunale Gebäude
- Nachholbedarf vor allem bei Büroimmobilien
Nichtwohngebäude werden in Sachen Energieeffizienz bisher zu wenig
differenziert betrachtet. Die Unterschiedlichkeit der Branchen muss
sich stärker in Politik, Information, Beratung und Förderung
niederschlagen. Das empfiehlt die Deutsche Energie-Agentur (dena) auf
Basis von vier Analysen zu Handels-, Büro-, und Hotelimmobilien sowie
kommunalen Gebäuden. Nichtwohngebäude sind insgesamt für ein Drittel
des Gebäudeenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: "Unsere
Analysen zeigen deutlich: Das typische Nichtwohngebäude gibt es
nicht. So verschieden die Ausgangssituationen und Hemmnisse der
untersuchten Branchen sind, so unterschiedlich agieren sie in Sachen
Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Beim Handel passiert schon recht
viel, auch Hotels und Kommunen sehen immer mehr die Notwendigkeit, in
Energieeffizienz zu investieren. Bei Büroimmobilien hingegen ist noch
sehr viel Luft nach oben."
Aktuell wird in den verschiedenen Branchen vor allem in
Technikmaßnahmen wie beispielsweise in Beleuchtung oder Kältetechnik
investiert; auch weil sich diese Investitionen schnell rechnen.
Weitere Ansätze zur Reduzierung des Energiebedarfs von
Nichtwohngebäuden finden nur vereinzelt statt. Vor dem Hintergrund
des Ziels eines klimaneutralen Gebäudebestands besteht hier noch
deutlicher Nachholbedarf.
Unterschiedliche Voraussetzungen - unterschiedliche Bedürfnisse -
ähnliche Probleme
Im Einzelhandel herrscht hoher Konkurrenzdruck. Die Mehrheit der
Händler haben ihre Räume nur gemietet. Außerdem besteht der weitaus
größere Teil aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).
Hemmnisse für Energieeffizienz sind vor allem die mangelnden
Ressourcen bei den KMU-Händlern sowie das Nutzer-Investor-Dilemma.
Denn häufig muss der Eigentümer in Effizienz investieren, wovon vor
allem der Nutzer profitiert.
Die Hotelbranche ist geprägt von kleinen, eigentümergeführten
Hotels, die eine Vielzahl existentieller Aufgaben bewältigen müssen.
Fehlendes Know-how und fehlende Zeit in Kombination mit schwierigen
Finanzierungsbedingungen prägen die Rahmenbedingungen für
Energieeffizienz in dieser Branche.
Im Bürosegment bestimmt die Lage den Markt. Büroimmobilien in
begehrten Lagen sind knapp. Energieeffizienz ist dort weder beim
Verkauf noch bei der Vermietung von größerer Bedeutung. Außerdem
fehlt es der Branche an Bewertungskriterien, um Energieeffizienz
positiv einschätzen zu können. Das Nutzer-Investor-Dilemma ist ein
weiterer Grund für den geringen Stellenwert von Energieeffizienz.
Die öffentliche Hand und insbesondere die Kommunen stehen vor der
Herausforderung, ihrer Vorbildrolle für Energieeffizienz und
Klimaschutz gerecht zu werden. Dafür fehlen vor allem personelle
Ressourcen, zum Teil mangelt es auch an Finanzmitteln.
So unterschiedlich die Ausgangssituationen für Energieeffizienz
sind, so ähnlich sind die Hemmnisse, die daraus resultieren: KMU
haben grundsätzlich wenig Ressourcen, um sich mit Themen außerhalb
ihres Kerngeschäfts zu befassen. Fördermittel werden vor allem im
Neubau genutzt - auch weil der Förderaufwand für Einzelmaßnahmen im
Bestand oft als zu aufwendig bewertet wird. Das
Investor-Nutzer-Dilemma ist zentrales Thema überall dort, wo viele
Gebäude vermietet sind. Politik und Branchenvertreter müssen nach
Einschätzung der dena in einen engeren Dialog treten, um die
Hemmnisse abzubauen und marktfähige Lösungen zu entwickeln, die sich
gezielt an die einzelnen Branchen und deren unterschiedliche Segmente
wie KMU, Mieter, Vermieter usw. richten.
Vier dena-Analysen zu Nichtwohngebäuden in Deutschland
Die dena befasst sich seit 2014 intensiv mit verschiedenen
Branchen und Akteuren im Bereich der Wirtschaftsimmobilien und
Liegenschaften der öffentlichen Hand. Die "dena-Insights" bündeln
Erkenntnisse aus verschiedenen Studien, Modellprojekten,
Beratungsreihen, umfangreichen Befragungen und Branchendialogen, die
die dena durchgeführt hat. Sie stellen die politischen und
fördertechnischen Rahmenbedingen und den Status Quo der jeweiligen
Branche dar. Zugleich beleuchten sie Entscheidungskriterien für die
Investition in Energieeffizienz und leiten daraus Empfehlungen für
Politik und Branchen zur Verbesserung der energetischen Situation ab.
In Deutschland gibt es rund drei Millionen sogenannte
Nichtwohngebäude. Ihre Verbräuche machen ein Drittel am
Endenergieverbrauch aller Gebäude aus. Dementsprechend steckt in der
energetischen Modernisierung dieser Gebäude großes Potenzial, um
Energie und CO2-Emissionen einzusparen. Auch wenn Nichtwohngebäude
deutlich weniger im Fokus der öffentlichen und politischen
Wahrnehmung stehen, sind sie unverzichtbar für das Erreichen der
Klimaschutzziele.
Die Projekte Netzwerk und Modellvorhaben Nichtwohngebäude und
Modellvorhaben Check-in Energieeffizienz werden durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und
durch weitere Partner (EHI Retail Institute, Goldbeck, Handelsverband
Deutschland, KfW, SPIE, Vattenfall Wärme, Viessmann, Zentraler
Immobilien Ausschuss) unterstützt.
Weitere Informationen zu Nichtwohngebäuden und die kompletten
Analysen stehen unter
https://effizienzgebaeude.dena.de/newsroom/insight-nichtwohngebaeude
zur Verfügung.
Die Energiewende im Gebäudebereich ist auch Thema auf dem dena
Energiewende-Kongress am 26. und 27. November in Berlin. Weitere
Informationen sind unter www.dena-kongress.de verfügbar.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Sarah Koch, Chausseestraße 128
a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 66 777-672, Fax: +49 (0)30 66 777-699, E-Mail:
s.koch@dena.de, Internet: www.dena.de
Original-Content von: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), übermittelt durch news aktuell
- dena-Branchenanalysen zeichnen differenziertes Bild für
Wirtschaftsimmobilien und kommunale Gebäude
- Nachholbedarf vor allem bei Büroimmobilien
Nichtwohngebäude werden in Sachen Energieeffizienz bisher zu wenig
differenziert betrachtet. Die Unterschiedlichkeit der Branchen muss
sich stärker in Politik, Information, Beratung und Förderung
niederschlagen. Das empfiehlt die Deutsche Energie-Agentur (dena) auf
Basis von vier Analysen zu Handels-, Büro-, und Hotelimmobilien sowie
kommunalen Gebäuden. Nichtwohngebäude sind insgesamt für ein Drittel
des Gebäudeenergieverbrauchs in Deutschland verantwortlich.
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: "Unsere
Analysen zeigen deutlich: Das typische Nichtwohngebäude gibt es
nicht. So verschieden die Ausgangssituationen und Hemmnisse der
untersuchten Branchen sind, so unterschiedlich agieren sie in Sachen
Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Beim Handel passiert schon recht
viel, auch Hotels und Kommunen sehen immer mehr die Notwendigkeit, in
Energieeffizienz zu investieren. Bei Büroimmobilien hingegen ist noch
sehr viel Luft nach oben."
Aktuell wird in den verschiedenen Branchen vor allem in
Technikmaßnahmen wie beispielsweise in Beleuchtung oder Kältetechnik
investiert; auch weil sich diese Investitionen schnell rechnen.
Weitere Ansätze zur Reduzierung des Energiebedarfs von
Nichtwohngebäuden finden nur vereinzelt statt. Vor dem Hintergrund
des Ziels eines klimaneutralen Gebäudebestands besteht hier noch
deutlicher Nachholbedarf.
Unterschiedliche Voraussetzungen - unterschiedliche Bedürfnisse -
ähnliche Probleme
Im Einzelhandel herrscht hoher Konkurrenzdruck. Die Mehrheit der
Händler haben ihre Räume nur gemietet. Außerdem besteht der weitaus
größere Teil aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).
Hemmnisse für Energieeffizienz sind vor allem die mangelnden
Ressourcen bei den KMU-Händlern sowie das Nutzer-Investor-Dilemma.
Denn häufig muss der Eigentümer in Effizienz investieren, wovon vor
allem der Nutzer profitiert.
Die Hotelbranche ist geprägt von kleinen, eigentümergeführten
Hotels, die eine Vielzahl existentieller Aufgaben bewältigen müssen.
Fehlendes Know-how und fehlende Zeit in Kombination mit schwierigen
Finanzierungsbedingungen prägen die Rahmenbedingungen für
Energieeffizienz in dieser Branche.
Im Bürosegment bestimmt die Lage den Markt. Büroimmobilien in
begehrten Lagen sind knapp. Energieeffizienz ist dort weder beim
Verkauf noch bei der Vermietung von größerer Bedeutung. Außerdem
fehlt es der Branche an Bewertungskriterien, um Energieeffizienz
positiv einschätzen zu können. Das Nutzer-Investor-Dilemma ist ein
weiterer Grund für den geringen Stellenwert von Energieeffizienz.
Die öffentliche Hand und insbesondere die Kommunen stehen vor der
Herausforderung, ihrer Vorbildrolle für Energieeffizienz und
Klimaschutz gerecht zu werden. Dafür fehlen vor allem personelle
Ressourcen, zum Teil mangelt es auch an Finanzmitteln.
So unterschiedlich die Ausgangssituationen für Energieeffizienz
sind, so ähnlich sind die Hemmnisse, die daraus resultieren: KMU
haben grundsätzlich wenig Ressourcen, um sich mit Themen außerhalb
ihres Kerngeschäfts zu befassen. Fördermittel werden vor allem im
Neubau genutzt - auch weil der Förderaufwand für Einzelmaßnahmen im
Bestand oft als zu aufwendig bewertet wird. Das
Investor-Nutzer-Dilemma ist zentrales Thema überall dort, wo viele
Gebäude vermietet sind. Politik und Branchenvertreter müssen nach
Einschätzung der dena in einen engeren Dialog treten, um die
Hemmnisse abzubauen und marktfähige Lösungen zu entwickeln, die sich
gezielt an die einzelnen Branchen und deren unterschiedliche Segmente
wie KMU, Mieter, Vermieter usw. richten.
Vier dena-Analysen zu Nichtwohngebäuden in Deutschland
Die dena befasst sich seit 2014 intensiv mit verschiedenen
Branchen und Akteuren im Bereich der Wirtschaftsimmobilien und
Liegenschaften der öffentlichen Hand. Die "dena-Insights" bündeln
Erkenntnisse aus verschiedenen Studien, Modellprojekten,
Beratungsreihen, umfangreichen Befragungen und Branchendialogen, die
die dena durchgeführt hat. Sie stellen die politischen und
fördertechnischen Rahmenbedingen und den Status Quo der jeweiligen
Branche dar. Zugleich beleuchten sie Entscheidungskriterien für die
Investition in Energieeffizienz und leiten daraus Empfehlungen für
Politik und Branchen zur Verbesserung der energetischen Situation ab.
In Deutschland gibt es rund drei Millionen sogenannte
Nichtwohngebäude. Ihre Verbräuche machen ein Drittel am
Endenergieverbrauch aller Gebäude aus. Dementsprechend steckt in der
energetischen Modernisierung dieser Gebäude großes Potenzial, um
Energie und CO2-Emissionen einzusparen. Auch wenn Nichtwohngebäude
deutlich weniger im Fokus der öffentlichen und politischen
Wahrnehmung stehen, sind sie unverzichtbar für das Erreichen der
Klimaschutzziele.
Die Projekte Netzwerk und Modellvorhaben Nichtwohngebäude und
Modellvorhaben Check-in Energieeffizienz werden durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und
durch weitere Partner (EHI Retail Institute, Goldbeck, Handelsverband
Deutschland, KfW, SPIE, Vattenfall Wärme, Viessmann, Zentraler
Immobilien Ausschuss) unterstützt.
Weitere Informationen zu Nichtwohngebäuden und die kompletten
Analysen stehen unter
https://effizienzgebaeude.dena.de/newsroom/insight-nichtwohngebaeude
zur Verfügung.
Die Energiewende im Gebäudebereich ist auch Thema auf dem dena
Energiewende-Kongress am 26. und 27. November in Berlin. Weitere
Informationen sind unter www.dena-kongress.de verfügbar.
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Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Sarah Koch, Chausseestraße 128
a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 66 777-672, Fax: +49 (0)30 66 777-699, E-Mail:
s.koch@dena.de, Internet: www.dena.de
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